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»Man muss nicht jedes Mal das Rad neu erfinden!«

Marketing & Betriebsführung
»Man muss nicht jedes Mal das Rad neu erfinden!«

Mit einem kleinen, aber hoch qualifizierten Team hält die Schreinermeisterin Elisabeth Hanshans ihren Betrieb in der Erfolgsspur. Schwerpunkt ist die Komplett- abwicklung von Renovierungsarbeiten.

Vor 17 Jahren gründete Elisabeth Hanshans in Lappersdorf bei Regensburg die Schreinerei Hanshans Meisterbetrieb. Mitarbeiter der ersten Stunde war ihr Mann Robert Hanshans, ebenfalls Schreinermeister und von Anfang an verantwortlicher Betriebsleiter. Die damals noch nicht 30-jährige Unternehmerin war handwerklich fit und kaufmännisch gut ausgebildet, aber das Gespräch mit den Kunden fiel ihr zunächst schwer. Also tat sie, was sie später immer wieder tun sollte: Sie schaute sich nach kompetenter Hilfe um, besuchte Kurse und Schulungen, lernte schnell – und löste so ihr Problem.

1995 baute und bezog sie mit ihrer Schreinerei in Lappersdorf das »Handwerkerhaus«. Unter ihrem Dach arbeiteten weitere Gewerke. Doch die Kooperation funktionierte nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. »Unsere Ansprüche waren wohl auf Dauer zu hoch«, erinnert sie sich. »Die Partner, mit denen man kooperiert, müssen durch gleiche Ideen, Qualität und Ausrichtung zu uns passen.« Also beendete sie im Jahr 2000 diese Art der Zusammenarbeit. Chef im Handwerkerhaus ist seither Hanshans Meisterbetrieb.
Jeder im Team muss auch Kaufmann sein
Im Team der Schreinerei agiert sie als die verantwortliche Unternehmerin, die auch Kunden besucht, ihren Schwerpunkt aber vor allem in der Unternehmensleitung, in Marketing und Verwaltung sieht. Ehemann Robert führt die Werkstatt. Hinzu kommen zwei Mitarbeiter im Verkauf und in der Organisation der Abwicklung. Jeder hat zur technischen auch eine kaufmännische Qualifikation und ein Spezialgebiet, in dem er besonders erfahren ist, z B..
  • Fenster, Rollladen, Sonnen- und Insektenschutz
  • Küche und Bad
  • Möbel und Innenausbau
Die Aufträge betreffen zu 66 Prozent Bauelemente; 17 Prozent entfallen auf klassische Schreinerarbeiten wie Möbel, Innenausbau, Küche und Handelsware, 12 Prozent auf Bodenbeläge. Bei Teilen, die Hanshans nicht selbst fertigt (z. B. Treppen), gehen regelmäßig Aufträge an Kollegen. Bei der Montage arbeitet die Schreinerei ebenso regelmäßig mit Spezialteams zusammen.
Gewerke übergreifendes Denken ist selbstverständlich. So besteht eine feste Kooperation mit einem selbstständigen Bodenlegermeister im Handwerkerhaus. Zudem kooperiert die Schreinerei mit externen Fachleuten sämtlicher Bau- und Ausbaugewerke.
Bei vielen Modernisierungsprojekten übernimmt Hanshans die Koordination; vom Gesamtkonzept über das feste Preisangebot und die Terminabstimmung bis zur sorgfältigen Betreuung erhält der Kunde dann alles aus einer Hand. »Die Initiative ,Entspannt modernisieren’ des Fachverbandes Schreinerhandwerk Bayern (FSH) passt perfekt zu dem, was wir seit Jahren machen. Wir haben uns deshalb gleich zertifizieren lassen.«
»Kann ich den Chef sprechen?«
Elisabeth Hanshans ist aber nicht nur Unternehmerin, sondern auch Ehefrau und Mutter von zwei Kindern. Gemeinsam mit ihrem Mann engagiert sie sich außerdem in der Schreiner-Innung, im Gewerbeverband, im Agenda-Arbeitskreis Abfall, Energie, Gewerbe, Wasser und in der Kinder- und Jugendarbeit. Robert Hanshans hat sich vor kurzem am Bau des mächtigen Holzkreuzes beteiligt, das die Schreiner-Innung Regensburg für die Papst-Messe errichtete. Und seine Frau gibt ihre Erfahrungen als Existenzgründerin und Chefin eines Handwerkerbetriebes an junge Kolleginnen weiter. Dazu gehört z. B. der Tipp, nicht eingeschnappt zu reagieren, wenn man als Unternehmerin von einem (neuen) Kunden gefragt wird, ob er mal den Chef sprechen könne …
Angesichts ihrer hohen Arbeitsbelastung legen beide großen Wert darauf, »gern zu arbeiten, denn unsere tägliche Arbeit ist ein ganz großer, wichtiger Lebensinhalt für uns«. Und dieses gute Gefühl sollen auch ihre Mitarbeiter teilen.
Seit 2005 ist Hanshans Meisterbetrieb auch Topateam-Partner. »Hier erhalten wir Handelswaren, Know-how, Schulungen und Marketing, die zu uns passen«, freut sich Elisabeth Hanshans. In naher Zukunft will sie den beträchtlichen Umfang ihrer Leistungen noch besser kommunizieren, interessante neue Kunden kennenlernen, die Homepage verbessern – vor allem aber dies: »Wir werden lernen, noch mehr zu delegieren. Denn es ist nicht möglich, alles selbst zu machen, und nicht nötig, das Rad immer wieder neu zu erfinden.« HWW
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