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Besser als die Jahre zuvor

Marketing & Betriebsführung
Besser als die Jahre zuvor

Besser als die Jahre zuvor
Betriebswirtschaftliches Ergebnis der Betriebe der Größenklasse I (bis 4,9 Beschäftigte) Grafik: dds, Quelle: TSD, Bundesbetriebsvergleich 2014
Ein guter Indikator für die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage der Kleinstbetriebe ist der gerade erschienene Bundesbetriebsvergleich von Tischler Schreiner Deutschland. Ralf Spiekers und Dr. Frank Tubbesing haben ihn für uns analysiert.

Ralf Spiekers, Abteilungsleiter Technik bei Tischler Schreiner Deutschland;Dr. Frank Tubbesing, Unternehmensberater

Der Bundesbetriebsvergleich für das Tischler- und Schreinerhandwerk zeigt für die Betriebe mit bis zu 4,9 Beschäftigten (»Größenklasse I«) ein durchaus positives Bild. So liegt die Eigenkapitalquote im aktuell verfügbaren Erhebungsjahr 2014 bei 40,9 Prozent. 1986, im Jahr des ersten Bundesbetriebsvergleiches, lag sie nur bei 21,1 Prozent. Da das Anlagevermögen in dieser Betriebsgrößenklasse bei ca. 59 Prozent liegt, sind von diesem Anlagevermögen ca. 69 Prozent durch Eigenmittel finanziert. Lediglich 31 Prozent des Anlagevermögens sind fremd finanziert.
Ebenso positiv hat sich das betriebswirtschaftliche Ergebnis entwickelt. 2014 lag es durchschnittlich bei 3,7 Prozent. In diesem Tenor ergibt sich auch ein positives Bild für die Entwicklung der Eigenkapitalrendite, diese liegt bei 18,4 Prozent und hat somit den negativen Renditebereich der zurückliegenden Jahre deutlich verlassen. Eine vergleichbar gute Aussage darf auch für die Gesamtkapitalrendite getroffen werden. Hier liegt die Verzinsung bei 10 Prozent und ist somit, fußend auf dem Betriebsergebnis, positiv. Einen intensiveren Blick verlangt die sehr positive Entwicklung der Wertschöpfung pro Mitarbeiter. Im ersten Jahr des Betriebsvergleiches waren es durchschnittlich 30 200 Euro pro Mitarbeiter, heute liegt dieser Wert bei 59 100 Euro. Folgerichtig hat sich die Produktivität nahezu verdoppelt. Rechnerisch liegt die Produktivitätssteigerung bei ca. 3,5 Prozent p.a. Wird eine Inflationsrate von 2 Prozent p.a. angenommen, so liegt die durchschnittliche jährliche Netto-Steigerung der Produktivität bei 1,5 Prozent.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Analyse der Gemeinkostenzuschlagsätze. Lag dieser Satz im Tischler und Schreinerhandwerk im Jahr 1986 bei 216,2 Prozent, so ist dieser bis zum Jahr 2014 nur um 15,7 Prozent auf 250,1 Prozent gestiegen. Daraus folgt, dass in den vergangenen 20 Jahren in den Betrieben ein besonderer Fokus auf die Kosten gelegt wurde, da rechnerisch der Gemeinkostensatz pro Jahr nur um jeweils 0,7 Prozent erhöht worden ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Betriebe in der Größenklasse I sehr solide gewirtschaftet haben – obschon sich im Einzelfall natürlich hie und da ein anderes Bild ergeben mag.
Auch im Vergleich mit den anderen Größenklassen lässt sich festhalten, dass die Betriebe bis 4,9 Mitarbeiter gut abschneiden, auch wenn sie in allen Vergleichskategorien die niedrigsten Werte aufweisen. Nichtsdestotrotz sind die Abweichungen nicht so auffällig, wie man vielleicht vermuten könnte. Ein besonderer Fokus muss hier auf die Kennzahl »Wertschöpfung pro Mitarbeiter« gelegt werden. Bei den Betrieben bis 4,9 Mitarbeiter liegt die Wertschöpfung pro Mitarbeiter bei 59 100 Euro, Bei den Betrieben mit mehr als 20 Mitarbeitern (Größenklasse IV) liegt sie dagegen bei 66 100 Euro. Die Diskrepanz liegt demgemäß bei absoluten 7000 Euro bzw. bei relativen 11,8 Prozent. Dieser Mehreffekt erklärt sich aus der höheren Automatisierung der Betriebe in der Größenklasse IV.

Hilfreiches Zahlenwerk

Tipp

Der Bundesbetriebsvergleich liefert im Zweijahresturnus einen Einblick in die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des Gewerks. Damit ist er ein wichtiges Instrument zur Bewertung der eigenen betriebswirtschaftlichen Situation. Der Vergleich 2014 ist unter www.tsd-onlineshop.de zu beziehen.

Aufgepasst …

»Kleinstunternehmen« sind nach EU-Definition Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten und max. 2 Mio. Euro Jahresumsatz bzw. Jahresbilanzsumme. Das ist wichtig zu wissen, wenn es z.B um die Beantragung von Fördermitteln geht. Darüber hinaus kennt die EU-Terminologie »Kleine Unternehmen« (bis 50 MA/10 Mio. Euro Umsatz) und »Mittlere Unternehmen« (bis 250 MA/50 MIo. Euro Umsatz
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