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Tipps für die Wallbox-Wahl

Betriebstechnik
Welche Wallbox passt zu mir?

Das Angebot ist groß und es gilt, einige Aspekte zu beachten. Michael Sudahl gibt Tipps, wie Betriebe die passende Wallbox finden.

Michael Sudahl, Journalismus & Kommunikation

Jeden Tag planen weitere Tischlereien und Schreinereien, Pkw und Transporter mit Hybrid- oder Elektroantrieb anzuschaffen. Dazu gehört eine eigene Wallbox auf dem Betriebsgelände. Doch vorab sind einige Überlegungen erforderlich: Etwa, ob die Wallboxen nach KfW 441 gefördert werden sollen. Der Zuschuss für Ladesäulen gilt auch für Handwerker. Sind Zugangsbeschränkungen erforderlich oder sollen fremd oder privat gezapfte Kilowattstunden abgerechnet werden können?

»An Sicherheit sollte keiner sparen«, weiß Ingenieur Christian Raach, Experte für Photovoltaikanlagen und Ladestationen. Der vormals gelernte Kfz-Mechatroniker rät: »Wer eine Wallbox anschaffen will, sollte vorab den Zustand der vorhandenen Elektrik prüfen.« Wer noch einen Dachanschluss aus den 1970er-Jahren hat, könne maximal ein bis zwei Ladestationen installieren. Besser haben es Betriebe, die per se viel Strom abnehmen und bei denen ein Trafo vor dem Haus steht. Zweiter Aspekt ist die Wegstrecke vom Zählerkasten, wo der Starkstromanschluss zu finden ist, bis zum Parkplatz. Je kürzer die Distanz bis zur Wallbox, desto besser.

Zuhause mit 22 kW laden

Mit Haushaltssteckdosen sollte kein E-Auto geladen werden. Zu groß ist die Gefahr, dass sich Kabel, Stecker oder Anschlussdose überhitzen. Wallboxen müssen daher per Schutzvorrichtung gesichert sein. Ein Drehstromanschluss mit 32, besser 63 Ampere ist ideal. Ist der Wert niedriger, reicht ein Anruf beim Energieversorger – er kann die Stromstärke ändern.

Doch E-Auto ist nicht gleich E-Auto. Je nach Akkukapazität, Ladeleistung und Steckertyp ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an den Ladevorgang. »Weil meist das E-Auto zuerst da ist, gilt es, die passende Wallbox für das neue Gefährt zu finden«, so Raach, der als Pionier in der Branche mit seinem Onlineshop Greensol Wallboxen verschiedener Hersteller und die nötige Installation anbietet. Der Profi empfiehlt einen dreiphasigen Ladevorgang. Da einphasiges Laden in Deutschland nur bis 4,6 kW erlaubt ist, kann dreiphasig schneller und effektiver geladen werden, bei Wallboxen momentan bis 22 kW.

Betriebe mit einem größeren Fuhrpark möchten zudem mehrere Ladepunkte einrichten. Jeder kann nach KfW 441 gefördert werden. So sind jeweils Einsparungen bis zu 900 Euro möglich. Allerdings wird die Förderung nur anteilig berechnet, wenn die Kosten einer Wallbox unter 900 Euro liegen. Und die geförderten Wallboxen dürfen nicht frei zugänglich sein. Das Betriebsgelände sollte daher abschließbar sein oder es ist eine Zugangsberechtigung an der Wallbox erforderlich, wie Schlüssel oder Karte. Zudem müssen Betriebe darauf achten, dass im bestehenden Sicherungskasten genügend Platz für die zusätzlichen Sicherungsautomaten vorhanden ist.

Stehen künftig mehrere Vehikel mit unterschiedlicher Ladepriorität auf dem Hof, hilft ein Lademanager. Er analysiert den Mobilitätsbedarf der Nutzer und verteilt die Energie bedarfsgerecht auf Elektrotransporter, E-Stapler und E-Pkw. Möchten Betriebe den abgegebenen Ladestrom detailliert abrechnen, sollten die Wallboxen mit einem MID-Stromzähler ausgestattet sein. Noch mehr und sekundengenaue Infos über das Ladesystem liefert eine Backend-Anbindung.

Mit ihr lassen sich alle Stationen in Echtzeit überwachen und auswerten. E-Fahrzeuge über Solarstrom aus der eigenen PV-Anlage zu laden, kann durchaus Sinn machen. Für eine perfekte Steuerung muss die neue Ladestation über einen Wechselrichter in die PV-Anlage integrierbar sein. Besteht bereits eine PV-Anlage, ist deren Spezifikation bekannt. Experte Raach: »Durch eine dynamische Ansteuerung der Wallbox lädt jedes E-Fahrzeug effizient. Sie passt auch den Ladestrom kontinuierlich an, je nachdem wie viel PV-Überschuss verfügbar ist.«


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