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Kiefer statt Meranti

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Kiefer statt Meranti

Münchinger hat jetzt seine mit BASF entwickelte, witterungsbeständige Belmadur-Fensterkantel aus modifiziertem Kiefernholz ins Programm aufgenommen.

Am 4. Februar hat der Fensterkantelspezialist Münchinger rund 80 Fensterbauer im Ludwigshafener BASF-Werk empfangen. Gemeinsam mit dem Entwicklungsteam des Chemiekonzerns stellten sie die neue Münchinger Belmadur Kantel, kurz »MB-Kantel« vor. Sie besitzt eine Witterungsfestigkeit wie Teak oder Meranti, wird aus Kiefer gefertigt und ist auch mit FSC-Zertifikat erhältlich. Außerdem ist sie biozidfrei. Münchinger und BASF haben die MB-Kanteln auf Herz und Nieren geprüft und getestet und erhielten dafür am 3. Februar die vorläufige Zulassung als Fensterholz in der Kategorie H0.06, Teil 4. Die anwesenden Fensterbauer begrüßten die Entwicklung sehr, vor allem weil sie nun endlich ein helles und resistentes Holzfenster anbieten können.

Die Frage nach den Kosten wollte Münchinger noch nicht beantworten, zumal die Kantel in verschiedenen Dimensionen und Aufbauten hergestellt werden kann. Denkbar sind beispielsweise dreilagige Kanteln mit nur einer modifizierten Holzlage an der Witterungsseite. Die Idee beruht auf einem Verfahren, das bereits seit den 70er-Jahren im Zusammenhang mit pflegeleichten und bügelfreien Textilien bekannt ist. Zugrunde liegt eine Vernetzungsreaktion der OH-Gruppen der Cellulose mit einer Stickstoffverbindung. An diese OH-Gruppen können sich nach der Vernetzung keine Wassermoleküle mehr anhängen.
Damit ändern sich zahlreiche Eigenschaften des Textils. BASF und Münchinger haben diese Erkenntnis zur Modifizierung von Kiefernholz genutzt. Ziel war, einem heimischen Holz die Dauerhaftigkeit von Teakholz zu verleihen, und zwar ohne die Verwendung von Bioziden. Dabei entstand die Chemikalie Belmadur. Sie wird mittels Kesseldruckverfahren in das Kiefernholz eingebracht und bei der anschließenden Heißdampftrocknung bei sehr hohen Temperaturen fixiert. Dabei ändern sich folgende Holzeigenschaften:
  • Dauerhaftigkeit stark erhöht
  • Quellen/Schwinden stark reduziert
  • Biegefestigkeit unverändert
  • maximale Durchbiegung reduziert
  • Bruchschlagarbeit reduziert
  • Gewicht, Volumen und Dichte erhöht
Ein positiver Nebeneffekt ist der Abbau der flüchtigen Holzbestandteile und der Austritt des Harzes in der heißen Trockenkammer. Damit reduzieren sich die VOC-Emissionen gegenüber dem unbehandelten Holz. Außerdem ist bei dem modifizierten Holz kein Lackzwischenschliff nötig, da sich die Holzfasern nach dem Befeuchten nicht mehr aufrichten. Vorsicht ist bei der Verwendung von Buchenholzdübeln geboten, da sie durch den Leim stark aufquellen und das Holz aufsprengen. Münchinger empfiehlt Eschenholzdübel. GM

Service Bezug der MB-Kantel
Adolf Münchinger Holz-Import-Export GmbH & Co. KG, 75443 Ötisheim
Tel.: (07041) 9515-0, Fax: 41590
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