1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Ausbildung » Meisterstücke »

Neue Arbeitsplätze - dds – Das Magazin für Möbel und Ausbau

Meisterstücke
Neue Arbeitsplätze

Schreibtische sind oft nüchterne Zweckmöbel: Untergestell, Platte darauf, Container darunter, fertig. Hier sehen Sie fünf Gegenbeispiele aus Stuttgart und Garmisch-Partenkirchen.

An der Fachschule für Holztechnik Stuttgart und an der Fachschule für Schreiner Garmisch-Partenkirchen sind als Meisterstücke und Gesellenstücke Schreibtische entstanden, die gut zeigen, wie man das gleiche Thema verschieden interpretieren kann. Stilistisch gibt es keine Richtschnur – mancher bedient sich selbstbewusst aus dem formalen Sortiment vergangener Jahrzehnte, stellt bekannte Elemente in einen neuen Kontext oder verschmilzt Gegensätze zur Synthese. Wer noch vor kurzer Zeit das Nebeneinander von Brettbauweise und Stollenbauweise in einem Möbel scharf kritisiert hat, wird sich spätestens beim Anblick des feingliedrigen Tisches von Silvia Widemann (Seite 91) fragen, ob die Verschmelzung der traditionellen Konstruktionsprinzipien nicht auch ein Gewinn und Zeugnis hoher Souveränität sein kann. Die ausgewählten Arbeiten zeigen vier verschiedene Untergestelle: Beton-Zargenrahmen, Stahlgestell, eine massive Brückenkonstruktion und die schon erwähnte Synthese aus Brett- und Stollenbau, die in ihrer Anmutung fast an einen Faltwerkstoff erinnert.

Thomas Knöpfle hat eine Sonderform gewählt: Ein scharf und kontrastreich gezeichneter Kubus birgt Funktionen, die über die Anforderungen an ein Schreibmöbel hinausgehen, aber auch Einschränkungen bedeuten. So ist dieses Stück als hängende „Immobilie“ fester Bestandteil der Innenarchitektur. Auch den Retro-Korpus von David Shifferaw sollte man auf seinen Beton-Zargen nicht zu häufig vom Fleck bewegen.
Zu einem Quintett gehören neben den luftigen und zart besaiteten eben auch bodenständige Instrumente …
Die notwendige diagonale Aussteifung des Gestells wird oft zum Problem. Uwe Krautheimer hat das filigrane Stahlwerk seines Sekretärs mit weiteren Streben nachträglich verstärkt. Michael Sörgel sorgt konstruktiv durch einen kleinen Kunstgriff für Stabilität, indem er die Aufrechten seiner Brückenkonstruktion zum T-förmigen Querschnitt erweitert und eine Verbindung zum hängenden Korpus herstellt. Ein versteckter Steg, der formal zwar nicht ganz überzeugt, statisch aber sehr nützlich ist und optisch kaum ins Gewicht fällt. JN
Aktuelles Heft
Titelbild dds - das magazin für möbel und ausbau 4
Aktuelle Ausgabe
04/2024
EINZELHEFT
ABO
dds-Zulieferforum
Tischlerhandwerk in Zahlen

Zahl der Betriebe im Tischlerhandwerk

dds auf Facebook


dds auf YouTube

Im dds-Channel auf YouTube finden Sie:
– Videos zu Beiträgen aus dds
– Kollegen stellen sich vor
– Praxistipps-Videos
– Maschinen & Werkzeuge

Abonnieren Sie dds auf YouTube »