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Schichtstoff oder HPL (= High Pressure Laminate) gibt es bereits seit mehr als 70 Jahren. Ausgelöst durch die neuen Möglichkeiten des Digitaldrucks, erlebt der robuste Werkstoff derzeit eine Renaissance.
Man nehme phenolharzimprägnierte Kraftpapiere, melaminharzimprägnierte Dekorpapiere und verpresse das Ganze unter hohem Druck und Hitze zu einer 0,8 bis 1,2 mm dicken Schicht. Was herauskommt, ist ein hoch abriebfestes, widerstandsfähiges Beschichtungsmaterial, das sich für viele Anwendungen im Innen- und Außenbereich eignet.
Vom Prinzip her unterscheidet man Kompakt- und Schichtstoffplatten. Kompaktplatten, in der Regel zwischen 8 und 13 mm stark, bestehen durch und durch aus harzgetränktem Papier. Sie eignen sich z.B. für Feuchträume oder hoch beanspruchte Bereiche in öffentlichen Gebäuden. Sie werden von fast allen Herstellern auch in Außenqualität angeboten und kommen hier als Fassadenbekleidung, Hinweistafeln etc. zum Einsatz. Schichtstoffplatten bestehen dagegen aus einem Träger (Span- oder MDF-Platten), der mit HPL belegt wird. Neben großformatigen Platten werden Formteile wie Küchenarbeitsplatten, Fensterbänke usw. hergestellt.
Die Produzenten haben ihr Angebotsspektrum in den letzten Jahren erheblich ausgedehnt. So gibt es mittlerweile elektrisch leitfähiges oder durchscheinendes HPL, Metall-, Furnier- und Dekostoff-HPL u.a.m. Die interessanteste Entwicklung hängt jedoch mit der Verbreitung des Digitaldrucks zusammen. Mit dieser Technik ist es nun möglich, individuelle Motive des Kunden, ob Foto, Grafik oder Zeichnung, ab Stückzahl eins auf Dekorpapier zu drucken und in HPL zu verpressen. HJG
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