Die IG Bau hat in einer groß angelegten Pressekonferenz in Berlin auf die Asbest-Gefahr in Gebäuden hingewiesen. Denn Millionen Tonnen Asbest stecken in Altbauten. Relevant sind hier u.a. die sogenannten PSFs: Asbest in Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern. Bei Sanierungsarbeiten wie z.B. dem Fensterausch kann der krebserregende Stoff freigesetzt und damit zu einem ernsten Problem werden. „Wir stehen am Anfang von zwei Sanierungsjahrzehnten. Die energetische Gebäudesanierung wird enorm an Fahrt aufnehmen. Gleichzeitig baut sich Deutschland um: Aus bestehenden Gebäuden wird neuer und zusätzlicher Wohnraum. Wohnhäuser werden modernisiert, senioren- und familiengerecht umgebaut oder aufgestockt. Mit der Sanierungswelle droht deshalb jetzt eine ‚Asbest-Welle‘ auf dem Bau. Sie ist eine Gefahr – für Bauarbeiter genauso wie für Heimwerker“, sagt Carsten Burckhardt, Bundesvorstand der IG Bau.
Die Bau-Gewerkschaft hat daher jetzt eine „Asbest-Charta“ mit zentralen Forderungen für mehr Schutz vor Asbest vorgelegt. Sie fordert u.a. einen Schadstoff-Gebäudepass mit unterschiedlichen Gefahrenstufen für die jeweilige Asbest-Belastung eines Gebäudes. „Jeder Bauarbeiter und jeder Heimwerker muss wissen, auf was er sich einlässt, wenn er Fliesen abschlägt, Wände einreißt oder Fassaden saniert“, so Carsten Burckhardt.
Weitere Infos unter www.igbau.de sowie in der kommenden dds-Ausgabe.
dds hat bereits im vergangenen Jahr in einer mehrteiligen Serie über das Thema berichtet:
Asbest im Tischlerhandwerk: Die unsichtbare Gefahr
Fensterexperte Rainer Rutsch im Interview
Auf der sicheren Seite. Asbest im Tischlerhandwerk
Asbest im Tischlerhandwerk: Emissionsarme Verfahren