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Leserbriefe »Missstand«

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Leserbriefe »Missstand«

Hauke Schmidts Beitrag »Gefahr für unser Handwerk« in dds 12/2013 hat einen wunden Punkt getroffen und einigen aus der Seele gesprochen, wie diese Leserbriefe zeigen.

Wir müssen zurück!

Endlich greift jemand diesen eklatanten Missstand auf! Denn in all’ den Jahren, seit keine Gesellenzeit für die Zulassung zur Meisterprüfung gefordert wird, habe ich noch keinen Meister (ob Ehemaliger oder nicht) gehört, der den Zustand gut oder gar richtig findet. Vielmehr waren und sind alle der Überzeugung, dass der Schritt in die falsche Richtung führt. Selbstständig gearbeitet zu haben, Lebenserfahrung und fachliche Erfahrung sowie der Blick über den Tellerrand sind unerlässlich, um Meister sein zu können. Als 1984 die MSE mit dem Unterrichten begann, wurden noch fünf Jahre Gesellenzeit gefordert. Dann waren’s nur noch drei, später zwei – und jetzt soll es mit „nichts“ gut sein! Woher sollen die jungen Anwärter auf den Meisterbrief die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten haben, die keine noch so gute Schule und schon gar nicht der „Prüfungsvorbereitungslehrgang“ bieten kann? Wir merken offensichtlich nicht, dass und wie weit die Funktionäre mit diesen Änderungen das gute System ausgehöhlt haben. Also verstärke ich Herrn Schmidts Appell mit den Worten von Wolfgang W. Parth: „Vorwärts, Kameraden, wir müssen zurück!“ Schön wär’s, wenn die Verantwortlichen den Mut aufbrächten, eine Fehlentscheidung ohne Ausflüchte zu sehen und zu revidieren!
Dieter Stojan, ehem. Schulleiter, Meisterschule Ebern
Gefahr beginnt früher
Die Gefährdung unseres Handwerks beginnt schon in der Ausbildung. Vielfach werden Lehrlinge zu teuer bezahlten Handlangern ausgebildet. Wenn praxisorientiertes Arbeiten sowie der Kontakt zu Auftraggebern fehlen, kann man keinen guten Facharbeiter erhalten. Die Anforderungen zum Bestehen der Gesellenprüfung werden, wie bei der Meisterprüfung, nach unten geschraubt: Eine nicht bestandene Arbeitsprobe ist kein großes Problem. Mangelnde praktische Fähigkeiten können durch theoretische Kenntnisse ausgeglichen werden. Die so entstandenen Facharbeiter können im Anschluss ohne jede Wartezeit und Berufserfahrung in zwei Jahren zum staatlich geprüften Designer und nebenbei noch Tischlermeister werden. Wie sollen diese selbst schlecht ausgebildeten Facharbeiter eine gute Ausbildung anbieten? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch Innungssieger nach sehr erfolgreicher Prüfung nicht in der Lage waren, einfache Möbel fachgerecht in Eigenleistung herzustellen.
Franz Dreßen, Tischlermeister aus Düren
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