Tischlerei Simon Wesseler arbeitet mit CNC Profit H200 von Format4

Tischhohe Wagen bringen Ordnung und Struktur in die 200 m² große Werkstatt. Existenzgründer Simon Wesseler hat sie erst vor einem Jahr in Aachen angemietet, eingerichtet und bezogen. Der 33-jährige Tischlermeister steht jetzt an seiner 3-Achs-CNC »Profit H200« von Format4 und fertigt einen Schrank. Auf einem Wagen liegen zuvor auf der vertikalen Säge grob zugeschnittene Platten. Jede ist mit einer mit dem Bleistift auf die Fläche geschriebenen Positionsnummer versehen.

Ganz unten liegen die großen Platten, oben die kleineren. Mit wenigen Mausklicks holt Simon Wesseler die Liste mit den zugehörigen CNC-Programmen auf den Maschinenbildschirm und lässt sie wie die Teile auf seinem Wagen von klein nach groß sortieren. Das erspart ihm ein ständiges Umsetzen der Sauger. In der Regel setzt er die Sauger nach Augenmaß, das geht schneller. Nur bei Freiformteilen nutzt er die in das Programmiersystem und die Maschine integrierte LED-basierte Positionierhilfe für die Sauger. Simon Wesseler bereitet die Maschine für die ersten drei Teile vor. Dazu klickt er jeweils auf die Positionsnummer, öffnet das Programm und weist dem Werkstück einen Bereich des Maschinentisches zu. Für die kleinen Teile wählt er einen Platz auf der vorderen Tischhälfte, sodass er sich nicht weit über den Tisch beugen muss. Beim Zuweisen des Platzes erkennt er auch, ob ein zweiter Fräsgang für die Werkstückrückseite nötigt ist. Simon Wesseler platziert die Sauger, legt nach und nach die Werkstücke auf und startet das jeweilige Programm. Die fertigen Werkstücke legt er auf einen weiteren Wagen. Die CNC fräst grundsätzlich alle Werkstücke auf das Endformat, während die Kantenanleimmaschine an der nächsten Bearbeitungsstation mit den Fügefräsern am Maschineneinlauf stets die Dicke des anzufahrenden Kantenbandes wegfräst. Das stellt zum einen eine hervorragende Kantenqualität sicher und schließt zum anderen zuverlässig jegliche Verwechselung von Vor- und Endformat aus.

Die CNC führt weiterhin alle Bohr- und Fräsarbeiten aus, bis auf die Topfbandbohrungen. Die Tastrollen an der Kantenanleimmaschine können nämlich so große Löcher nicht ohne das optionale Nestingpaket überbrücken. Als Existenzgründer hält er jedoch die Kosten im Blick und rüstet diese Option ebenso wie die C-Achse für die CNC Profit H200 von Format4 erst später nach.

Möbel und Fensterreparaturen

Simon Wesseler machte sich schon vor zwei Jahren als Tischlermeister selbstständig und arbeitete zunächst ohne Werkstatt. Über das Nachfolgerportal der Handwerkskammer fand er dann Tischlermeister Cornel Plum, der in den Ruhestand treten wollte und seinen Betrieb zum Kauf anbot. Simon Wesseler kaufte das Inventar und übernahm den Gesellen Robert Schnieder, der sich weiterhin um sein bisheriges Geschäft, das Reparieren von Fenstern und Türen, kümmert. Vor allem für Existenzgründer ist das ein dankbares Geschäft.

Simon Wesselers Leidenschaft ist jedoch der Möbelbau. Dafür hat er seine soeben erst mit den Gebrauchtmaschinen eingerichtete Werkstatt in nur einem halben Jahr fit gemacht. Er investierte in Computerhardware und -server, das 3D-CAD/CAM-Programm »SmartWop«, verkaufte das Gros seiner Tischlereimaschinen und kaufte bei Felder/Format4 eine neue Dickte, die CNC, die Kantenanleimmaschine »Tempora F400«, die Formatkreissäge »Kappa 590«, die Breitbandschleifmaschine »FW 1102 Classic« sowie eine Absauganlage.

Auf dem Stand der Technik

Simon Wesseler sagt: »Die Übernahme des Gesellen und der Maschinen von Cornel Plum haben mir den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtert. Trotzdem war es mir wichtig, mit modernen Maschinen auf dem Stand der Technik zu arbeiten. Mit der Unterstützung und den Maschinen von Felder/Format4 ist das sehr gut gelungen.«

dds-Redakteur Georg Molinski besuchte Simon Wesseler in Aachen. Er erlebte ihn als aufgeschlossenen und neugierigen Macher, der mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, von seinen Kindern erzählt und Zufriedenheit ausstrahlt.