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Holz aus dem Glashaus

Technik
Holz aus dem Glashaus

Warum nicht die Sonnenenergie für die technische Holztrocknung nutzen? Die Universität Hohenheim macht es in einem Gewächshaus vor.

Die Idee vom Solartrockner kam von Dr. Markus Bux, Wissenschaftler am Institut für Agrartechnik der Tropen und Subtropen an der Universität Hohenheim, Stuttgart. Er baute Gewächshäuser zu Tabak- und Klärschlammtrocknern um. Gemeinsam mit Dr. Konrad Bauer wurden sie dann auch für Schnitt- und Brennholz weiterentwickelt. Er hat bis zur Marktreife mehrere Kammern in Brasilien und Deutschland aufgestellt und eingefahren. Hersteller ist Thermo-System in Filderstadt.

Der Gewächshaustrockner arbeitet nach dem Frischluft-/Abluft-Prinzip und ist genauso eingerichtet wie eine normale Trockenkammer. Das Gewächshaus besteht aus einem korrosionsbeständigen Aluminiumgestell, das mit transparenten Luftpolsterfolien bespannt ist. Der Dachbereich ist zum Absorbieren des Sonnenlichtes mit einer schwarzen Zwischendecke aus Aluminiumblech abgetrennt. Oben sind Ventilatoren installiert, die die Luft durch die Holzstapel zirkulieren lässt. In den Giebeldreiecken befinden sich Klappen zur Regulierung des Luftaustausches. Weiterhin sind eine Sprüheinheit zur Luftbefeuchtung sowie ein Heizkörper als zweite Wärmequelle neben der Sonnenenergie eingebaut. Eine Computersteuerung erfasst die Temperatur in und außerhalb der Kammer sowie die Luft- und Holzfeuchtigkeit. Der Bediener kann Sollwerte für die Temperatur und die Ausgleichsluftfeuchte vorgeben. Anhand dieser Informationen reguliert die Steuerung Heizung, Klappen, Ventilatoren und den Luftbefeuchter.
Mit einer Investitionssumme von knapp 30 000 Euro für eine 50-m3-Kammer als Selbstbausatz liegen die Investitionskosten deutlich unter denen einer konventionellen Frischluft-/Abluftkammer. Bei Versuchen mit Fichten- und Buchenholz betrug der Energieverbrauch am Standort Hohenheim etwa 60 Prozent von dem einer konventionellen Kammer. Allerdings wird etwa 30 Prozent mehr Zeit benötigt, was sich jedoch aufgrund der geringeren Investitionskosten durch die Wahl einer größeren Kammer kompensieren lässt.
Je nach Bedarf kann der Betreiber wenig zuheizen und längere Trocknungszeiten in Kauf nehmen oder, wenn er es eilig hat, mehr zufeuern. Er muss es in Kauf nehmen, dass die Trocknung im Winter länger dauert als im Sommer. Sinnvoll ist es auch, den Trockner für eine schonende Vortrocknung auf etwa zwölf Prozent zu verwenden und dann z. B. mit einem kleinen Vakuumtrockner die präzise Endfeuchte einzustellen. Mit dem Solartrockner lassen sich auch hervorragende Trocknungsergebnisse erzielen. GM

Kontaktadresse
Thermo-System, Industrie- & Trocknungstechnik GmbH Echterdinger Str. 57 70794 Filderstadt-Bernhausen Tel.: (0711) 489459-0, Fax: -90 www.thermo-system.com Ligna: Halle 13, Stand B 76
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