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Aufgestockt und abgehängt

Abgehängte Treppe in aufgestockter Garage
Aufgestockt und abgehängt

Wie aus einem Guss wirkt die Treppe des auf eine Garage aufgestockten Architekturbüros Studio 17A Architektur. Am Treppenloch hängen seitliche Wand- oder Wangenplatten aus farblich behandelter Weißtanne.

Am Anfang war die Garage aus Stahlbeton in Königsbrunn. Nach dem Aufstocken mit Brettsperrholz ist am Ende das Büro vom Studio 17A Architektur (www.17a.eu): ein einfacher Baukörper mit vier Geschossen und 108 m² Bürofläche. In der ehemaligen Doppelgarage parken 17A-Architekt Stefan Degle und sein Büropartner Andreas Matievits nun einen Eingangs- und Besprechungsraum mit angegliederter Garderobe, Teeküche, Server- und Sanitärraum. In den drei Stockwerken darüber haben sie jeweils einen Büroraum mit je zwei bis vier Arbeitsplätzen untergebracht. Erschlossen wird die Aufstockung durch eine in den Betonsockel abgehängte gerade Holztreppe.

Die Planer von 17A beauftragten die Schreinereien JakObjekte (www.jakobjekte.de) und Voigt (www.schreinervoigt.de), beide mit identischer Werkstattanschrift in Augsburg, mit einem Konzept für die Treppe, deren Produktion und Montage. Die Außengeometrie gibt ein Treppenloch vor, das in die Betondecke eingelassen wurde. Die Konstruktion selbst hängt an Stahlwinkeln, die mit Klebeankern in dem Treppenauge befestigt sind.

Die von außen sichtbare Begrenzung markieren zwei Holzwangen aus 45 mm dicken Multiplexplatten, die mit Metalllaschen seitlich mit der Stahlkonstruktion verschraubt wurden. Zwischen die Platten schieben sich seitlich ausgefräste Trittstufen. Diese liegen unten auf Metallwinkeln auf. Moosgummiauflagen dämpfen den Trittschall. 20 mm dicke Anleimer aus Ahorn an den Vorderkanten der Stufen aus Weißtanne schützen das weiche Holz. Die oben eingenuteten Setzstufen schoben die Schreiner jeweils von unten in die nächste Stufe ein und nagelten sie von hinten an die Rückseiten der Stufen.

Aus einem Guss

Sämtliche Einzelteile fertigten die Schreiner in der Werkstatt vor. Vor Ort schoben sie LED-Schienen als Beleuchtung in die senkrecht ausgefrästen Wangen ein. Schließlich verkleideten sie die Konstruktion mit 19 mm dicken gespundeten Dreischichtplatten aus Weißtanne. Um möglichst unsichtbare Verbindungen zu erzielen, wurden die unteren Platten verklebt, und die darüber angesetzten in der Nut verschraubt.

Die umlaufenden Regale sind aus den gleichen Dreischichtplatten gefertigt und schließen bündig an die Treppenkonstruktion an, sodass beides – Treppe und Regale – wie ein im gesamten Gebäude durchlaufendes Möbelstück wirkt. Wie die Wände, Decken und die eingebauten Regale aus Holz wurde auch die Treppenkonstruktion mit einer silikatischen Farbbeschichtung versehen. Dazu trugen die Handwerker nach zweifacher Lasur abschließend ein Hartwachsöl auf, sodass ein anthraziter Farbton entstand, der die lebendige Maserung des Holzes sichtbar belässt, und der perfekt mit dem ansonsten weiß (außen) – schwarz (innen) gehaltenen Gebäude harmoniert.


Christine Ryll ist Architektin und schreibt als Architekturjournalistin über die Themen Bau, Architektur und Immobilien. In dds hat sie bereits häufiger ausgefallene oder besondere Treppen vorgestellt.


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