Technologietage statt Messepräsenz: Homag setzt in diesem Jahr auf eigene Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen der Holzbearbeitung. Am 6. und 7. März stand in Schopfloch das Thema Fensterfertigung auf dem Programm. Die Idee von Fensterexperte Michael Mosner und Berater Raimund Drißner: mit einem Kreis ausgewählter Partner zeigen, wie heute im handwerklichen Maßstab effizient Holz- und Holzalufenster produziert werden.
Live zu erleben war die Fensterfertigung auf einem halbautomatischen Bearbeitungszentrum der BMG-Baureihe. Halbautomatisch bedeutet: die Positionierung der Konsolen und Sauger erfolgt programmgesteuert, das Auflagen und Entnehmen der Teile manuell. Auf diese Weise lassen sich bis zu 20 Fenstereinheiten pro Tag fertigen. Bis zu 60 Fenster pro Tag lassen sich auf automatischen Maschinen der PowerProfiler-Baureihe BMB 92X produzieren. Die Kapazität ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren wie z.B. Anzahl der Motoren, Anzahl der auf der Maschine befindlichen Tele, der Eckverbindung etc. So ist z.B. die Fensterecke mit angefrästem Zapfen rund 30 Prozent zeitaufwendiger als andere Eckverbindungen.
Wie die Erfassung und Produktion mit Hilfe von NCAD funktioniert, zeigte Alexander Scholz von Cobus ConCept. »Die smarte Fensterlösung« des CAD/CAM-Spezialisten ist eine bedienerfreundliche Anwendungssoftware für BMB- und BMG-Maschinen von Homag, die Fensterbauern die Arbeit erleichtert. Anton Balle und Anton Kislinger von Leitz hatten das modulare Fenstersystem »ClimaTrend Style« im Gepäck. Es lässt sich besonders wirtschaftlich produzieren und erfüllt hohe Marktanforderungen hinsichtlich Design und Funktionalität. So ermöglicht es extrem schmale Friesbreiten, Gesamtrahmenansichtsbreite von deutlich unter 100 mm und sehr große Glaslichten. Es kann mit der gestemmten PlugTec-Ecke hergestellt werden, alternativ als Konter/Dübel- oder Schlitz/Zapfen-Verbindung.
Auf großes Interesse stieß das Fenstersystem »Perfect«, das Philipp Crämer von Stemeseder vorstellte. Das Komplettelement besteht nicht nur aus der Aluschale für Holzfenster, es umfasst zudem Sonnenschutz, Absturzsicherung, Bodenschwelle und Fensterbank. Selbst Laufschienen für Insektenschutz sind in die Entwässerungsschwelle integriert. Als Gesamtsystem vermeidet es Schnittstellenprobleme und stellt eine Lösung für das sog. »Gewerkeloch« dar.
Weiterhin präsentierten sich auf dem Technologietag die Unternehmen Adler, Goll und Maco mit ihren fensterspezifischen Lösungen. Um auf individuelle Themen der Teilnehmer eingehen zu können, hatte Homag die Besucherzahl an beiden Tagen auf 20 begrenzt. Das förderte den Austausch untereinander und führte zu intensiven fachlichen Diskussionen. –HJG
Sind 15 cm ein Muss?
