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Gleicher Ort, gleiche Zeit

Gestaltung
Gleicher Ort, gleiche Zeit

Die »Passagen« in der Kölner Innenstadt, zeitgleich zur Möbelmesse, werden als Alternativprogramm zur IMM gehandelt. Der Veranstalter spricht gar von der größten Designschau Deutschlands. Doch wozu polarisieren? Beide Events haben ihre Berechtigung. Roger Mandl war als Doppelagent unterwegs.

Roger Mandl

Auf der linken Rheinseite gegenüber den (ehemaligen) Messehallen gab Nils Holger Moormann im Stylepark in Residence einen virtuellen Italienischkurs anstelle einer Präsentation. Die Botschaft: Wer mehr von uns sehen möchte, soll bitte Anfang April nach Mailand kommen. Mit dieser Ankündigung hat er das diesjährige Motto »Storytellers« visualisiert: Wenn wir schon alles rund um Möbel kennen und wissen, kommt es auf Geschichten an, die dazu erzählt werden können – gerade im Möbelverkauf.
Eine ganz neue Geschichte schreibt die Designpost Köln. Im alten Verteilzentrum der Post wurde eine Location geschaffen, die nach Amsterdamer Vorbild ein dauerhaftes Einrichtungshaus exquisiter Aussteller werden soll. Unter dem Gusseisen-Gewölbe haben sich vor allem Hersteller aus Benelux und Skandinavien eingefunden.
Auf der Messe und den Passagen ist man ob der großen Fülle zwangsläufig im Sauseschritt unterwegs und nimmt selektiv war. Hier einige Fundstücke, die hängen geblieben sind: Zur Fußball-WM fand der niederländische Hersteller Montis mit einem überdimensionalen Ball als Sitzmöbel einen gerade noch akzeptablen Weg des Merchandisings – viele ander Versuche sind spätestens nach der WM peinlich. Für die dänische Firma Danerka hat der Designer Ross Lovegrove die Formholzsitzschale neu ausgelotet, die unter den organischen Formen dieses Jahr der Hingucker war. Adelta feiert mit farbenfrohem Kunststoffdesign ein munteres Revival der Sixties – Frische und Optimismus aus Finnland. Als Revival der anderen Art werden bei ClassiCon Möbel des amerikanischen Designers Norman Cherner neu aufgelegt: vornehme Klassiker von ergreifender Schlichtheit. Anders die Gebrüder Bretz, die jedes Jahr aufs Neue ihre Schau der Opulenz, des Luxus und der Absage an falsche Bescheidenheit zelebrieren. Sie haben einen gewissen Kultstatus bei denjenigen erreicht, die sich nicht oder nicht mehr mit formaler Askese anfreunden können.
Vielfalt, aber keine Beliebigkeit, das könnte die Quintessenz der Messe sein. Es gibt viele Nischen. Wer Billigmöbel und Mitnahmemarkt hinter sich lassen möchte, sollte auf kompetente Beratung setzen – und auf gute Geschichten.

New Plastics
Kunststoffe sind trendy: faserverstärkt, geschäumt oder als Hybridmaterial, solo oder als Applikation. Sie finden sich übrigens nicht nur im Retro-Kontext. High-Tech-Materialien werden für Anwendungen im Möbelbau entdeckt.
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