Gestaltung
Ausziehen ohne Einlage
Die Firma Lignum Arts entwickelte einen Ausziehtisch ohne Einlegeplatten. Die Zargen schieben sich voreinander, die Tischplatte verlängert sich stufenlos. Alte Technik in neuem Kontext.
Wer in der Lehre aus Spieltrieb den Meterstab als „Ziehharmonika“ verwendet, erntet wenig Applaus. Doch manchmal führt Spielen eben zu guten Einfällen. Wie in diesem Fall:
Die Schreiner Tobias Jung und Thorsten Huth kannten sich schon aus der Berufsschule in Fürstenfeldbruck. Jung ging nach Garmisch-Partenkirchen zur Meisterschule, Huth studierte in München Architektur an der TU. Man traf sich öfters wieder und entdeckte gemeinsames Erfinderpotenzial. Die Firma „Lignum Arts“ wurde gegründet. Es entstand ein Möbelprogramm mit dem namen „Mutable“, zu Deutsch „veränderbar“: Stühle mit klappbarer Lehne, die auch gleichzeitig Hocker oder Regalelement sind. Besonders der Tisch macht seinem Namen alle Ehre. Die Platte lässt sich stufenlos wie eine Ziehharmonika auseinander ziehen. Das Urbild des „Tischlein streck dich“– der zweckentfremdete Meterstab. Versuche mit Lamellen aus Multiplex oder Alu brachten jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Geschlitztes Plexiglas hingegen bietet auch in gestrecktem Zustand eine gute Auflage und durch die Transparenz eine einzigartige Optik. Kombiniert mit einem Gestell aus mehrschichtigem Bambus, entstand ein modernes Möbel mit innovativen Eigenschaften.
Das gesamte Mutable-Programm ist sehenswert und nur einen Mausklick weit entfernt: www.lignum-arts.de JN
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