Das erste Halbjahr ist für viele baunahe Handwerksbetriebe besser verlaufen als gedacht: Zu diesem Ergebnis kommt das Branchenbarometer der Berner Group. Der Hersteller von Chemieprodukten mit Sitz in Künzelsau hat länderübergreifend insgesamt 1.227 Entscheider aus den Bereichen Holz, Stein, Metall und Installation befragt.
»In Deutschland und Österreich kommen deutlich weniger Aufträge nach und man zehrt vom Bestand«, berichtet Thomas Eikel. Viele Bau-Profis hätten das erste Halbjahr jedoch deutlich schwächer vorausgesagt, als sie es aus heutiger Sicht bewerten würden.
Beim letzten Branchenbarometer im 2. Halbjahr 2022 hatten rund elf Prozent der Betriebe mit Schwerpunkt Holz (Fensterbau, Tischler, Zimmerer, Dachdecker) eine schwächere Auftragslage im ersten Halbjahr 2023 erwartet. In der aktuellen Befragung gaben dagegen jetzt nur noch sechs Prozent an, dass diese Erwartung auch eingetreten sei. 13 Prozent sagten, dass sich ihre Auftragslage positiver als in der Vorperiode entwickelt habe.
Schwankende Stimmung
Die Frage, wie sich das Geschäft in den kommenden sechs Monaten entwickelt, wird je nach Land und Gewerk unterschiedlich beurteilt. »Wir sehen hier kein einheitliches Bild«, sagt Thomas Eikel. Der Stimmungsindex sei mit vielen Schwankungen versehen, die von den verschiedensten Faktoren beeinflusst würden – positiv wie negativ. Besonders die Gewerke, die direkt oder indirekt zur energetischen Sanierung von Gebäuden und zur Klimawende beitragen, seien aktuell die Treiber einer eher zuversichtlicheren Ausschau.