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Schreiner, gib Gas!

Marketing & Betriebsführung
Schreiner, gib Gas!

Die Benzinpreise steigen in immer neue Höhen. Da heißt es für den Handwerker nach Alternativen für seinen Fuhrpark zu suchen. Gasbetriebene Autos sind eine davon. Wir berichten in dieser Ausgabe über die Grundlagen und stellen im Juni zwei gasbetriebene Serienfahrzeuge für den Handwerker vor.

Gas als Kfz-Treibstoff lockt mit beträchtlichen Preisvorteilen. So gibt es für Erdgas in der EU bis 2020 Steuerermäßigungen. Sie sorgen dafür, dass z.B. ein Liter Autogas hierzulande gerade etwa halb so viel kostet wie Benzin. Für den Antrieb von Kraftfahrzeugen gibt es zwei wichtige Arten von Gas:

Flüssig- oder Autogas entsteht beim Cracken in Erdölraffinerien. Dabei bildet sich Propan bzw. Butan, die in Gasflaschen abgefüllt werden. Bei einem Leck sammelt sich das schwere Flüssiggas am Boden, weshalb in manchen Parkhäusern, die nicht ausreichend belüftet sind, keine flüssiggasgetriebenen Autos zugelassen sind. Aus Autogas lassen sich Kunststoffe gewinnen, weshalb z. B. die Kunststoffindustrie gegen eine Nutzung als Treibstoff ist. Deutschland ist für Flüssiggasautos ein reiner Umrüstmarkt – Serienfahrzeuge werden nicht angeboten.
Erdgas kommt in Erdöllagerstätten vor und besteht zu 80 bis 95 Prozent aus Methan, das lediglich gereinigt, verfeinert und komprimiert wird. Wie Autogas steht es nur noch begrenzte Zeit zur Verfügung. Die Lagerungs- und Einsatztechnologie kann später für die Wasserstofftechnologie übernommen werden. (Weitere Angaben zum Vergleich Flüssiggas–Erdgas enthält unsere nebenstehende Tabelle.)
Zwar hält sich Zahl der Gasautos hierzulande noch deutlich in Grenzen; immerhin, die Tendenz ist steigend. Erdgasbetrieben sind gegenwärtig 27175 in Deutschland zugelassene Fahrzeuge unterwegs. Hingegen sind es nur 6278 Fahrzeuge, die mit Autogas oder Flüssiggas betrieben werden.
Umweltaspekte spielen in der Diskussion um alternative Treibstoffe eine wichtige Rolle. So reduziert der Antrieb mit Erdgas die C02-Emissionen um rund 25 Prozent. Und beim Autogas ist der Partikelausstoß praktisch gleich null – kein schlechtes Argumente in Zeiten von Feinpartikel-Alarm in unseren Großstädten. Die ausgereifte Motortechnik erfüllt seit langem die Anforderungen der Abgasnorm Euro 4.
Im nächsten dds (Juni 2005) stellen wir zwei erdgasbetriebene Serienfahrzeuge für den Schreiner und Tischler vor: den Astra Caravan von Opel und einen Ford-Transit-Kastenwagen. Und wir sagen, unter welchen Voraussetzungen sich ein Wechsel lohnt. Brigitte Rolfes

Noch mehr Alternativen
Neben der Erdgas- und Flüssigastechnik untersucht die Industrie schon seit Jahren auch andere Möglichkeiten, Benzin als Treibstoff für Kraftfahrzeuge zu ersetzen. Wo stehen die einzelnen Technologien?
Wasserstofftechnologie: Alle namhaften Moneralölkonzerne und Autohersteller arbeiten daran. Erwartet wird, dass regenerativ erzeugter Wasserstoff als unbegrenzt verfügbarer, umweltfreundlicher Treibstoff flächendeckend ab 2035 und „zu Kosten der heutigen Treibstoffe zur Verfügung steht“ (Ford-Chef Bernhard Mattes).
Bio-Diesel: Wird zwar noch bis Ende 2008 gefördert (keine Mineralölsteuer), braucht aber sehr viel Anbaufläche (für den heimischen Diesel-Bedarf z.B. ein Drittel der Fläche Deutschlands) und ist nicht für jeden Kfz-Typ geeignet.
Gast-to-Liquid (GTL, synthetischer Diesel aus Erdgas, Synfuel): Wird in einem aufwändigen Verfahren aus Erdgas hergestellt. Es entstehen hohe Treibhausgas-Emissionen. Keine Marktchancen.
Biomass-to-Liquid (BTL, Biotral): Noch im Pilotstadium. Kompost, Holzabfälle und Müll werden vergast, gereinigt und zu einem synthetischen Kraftstoff verarbeitet.
Hybrid-Antriebe bestehen aus einer Kombination von Benzin- und Elektromotor, beim System IMA von Honda beispielsweise aus einem 1,3-l-Civic mit einem leichten, kompakten Elektromotor (zusammen rund 90 PS). Spitze: über 160 km/h, Verbrauch: unter 5 l/100 km. Bisher kein nennenswerter Markterfolg.
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