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Einstieg in die vernetzte Produktion

Einstieg in die vernetzte Produktion
Digitalisieren ja – aber wie?

Mit dem Anschaffen einer CNC ist das Digitalisieren zwar noch nicht getan, aber immerhin müssen heute nicht mehr zwangsläufig aufwendige Schnittstellen programmiert werden, damit die Fertigung läuft. Abgestimmte Pakete aus Maschine und Software erleichtern den Einstieg.

Die Monteure haben die erste CNC aufgestellt und eingefahren. Und jetzt? Das sollte im Voraus gut durchdacht sein.

Die ersten CNCs, die in die Werkstätten einzogen, änderten den gewohnten Workflow kaum. Der Fertigungsauftrag bestand weiterhin aus einer bemaßten Skizze. Der Geselle schrieb seine Stückliste, erledigte den Zuschnitt und fuhr die Kanten an. Statt zur Beschlagbohrmaschine ging er dann jedoch zur CNC und programmierte das Bohrbild direkt an der Maschine. Nach und nach entstand nebenbei eine Bibliothek mit wiederverwendbaren Programmen. Von Digitalisierung kann da noch keine Rede sein.

Die Digitalisierung setzten zunächst große Betriebe mit Konstruktionsprogrammen, kaufmännischer Software, Zuschnittsoptimierungen, Lagersoftware und weiteren Modulen um. Aufwendig zu programmierende Schnittstellen stellten die Kommunikation zwischen den Modulen sicher. Diese Strukturen waren lange Zeit für einen normalen Handwerksbetrieb viel zu aufwendig und komplex.

Drei generelle Entwicklungen in den letzten Jahren erlauben nun auch kleinen Betrieben den Einstieg in die Digitalisierung:

1. Internet und E-Commerce. Die Verbraucher sind im Onlineshopping geübt und es fällt ihnen nicht schwer, etwa beim Autokauf einen Produktgenerator zu bedienen. Es entstanden auch Produktgeneratoren, mit denen Schreiner und/oder Endverbraucher relativ leicht ein Möbelstück konstruieren können. Aber das Konstruieren alleine recht noch nicht aus.

2. Nesting. Dieses vor allem bei kleinen Betrieben immer beliebtere Fertigungsverfahren teilt große Platten auf und verarbeitet die dabei entstandenen Zuschnitte in derselben Aufspannung zu Möbelteilen. Danach sind nur noch Kanten anzufahren.

3. Digitalisierungspakete. Einige Maschinenhersteller sind Kooperationen mit Softwarehäusern eingegangen und haben ihre Maschinen samt Schrankgenerator ausgeliefert. Vor allem in Kombination mit Nesting-Maschinen stieß das auf Akzeptanz. Der Schreiner befasst sich nicht mehr mit Stücklisten und Bohrbildern, sondern mir dem Weseentlichen. Er bemaßt und modifiziert Mustermöbelstücke am Bildschirm und klickt sie in den Einkaufswagen. Am Schluss erhält er die Rückmeldung, wie viele Platten und Kantenbandrollen und welche Beschläge er dafür bestellen muss. Alles andere erledigt sich fast wie von selbst. Das Paket ist genau auf die Maschine abgestimmt, sodass keine Schnittstelle zu programmieren ist.

Beispielhaft sei hier grob angerissen, wie drei namhafte Maschinenhersteller das Thema angehen:

Format4 ist eine Kooperation mit dem Softwarehaus CAD+T eingegangen und bietet mit seinen Maschinen die Software »F4Design« an. Damit lassen sich Möbel und Inneneinrichtungen entwerfen, in 3D visualisieren und auf Knopfdruck produzieren. Unter dem Namen »F4Solutions« gibt es verschiedene Module für die digitale Werkstatt, beispielsweise für das Nesting.

Holz-Her bietet seine Nesting-Maschine »Nextec« mit der TrunCad-Software »CabinetSelect« und dem Fertigungsleitsystem »Warehouse« auf Basis einer SQL-Datenbank an. Mit dem Konstruktionsmodul »Cabinet Control Pro« lässt sich CabinetSelect um weitere Schranktypen erweitern, sodass alle Kundenwünsche realsieirebar sind. Mit Warehouse lassen sich Aufträge bündeln und die Reihenfolge der Fertigungs organisieren.

Homag hat eine Vielzahl an Apps entwickelt, mit denen sich sogar konventionell eingerichtete Schreinereien ohne CNC digitalisieren lassen. Kernstück ist der Möbelkonfigurator »CabinetCreator«. Die digitale Auftragsmappe »ProductionManager« fasst alle produktionsrelevanten Daten zusammen und ersetzt die einzelnen Papierdokumente. Weitere Apps helfen, den einen oder anderen Arbeitschritt zu digitalisueren. Dazu gehört zum Beispiel das Erstellen von Zuschnittplänen, das Puffern von Möbelteilen oder das Verwalten und Auffinden von Kantenbändern. –GM

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