»Leichter geht’s nicht«

Die Möbelteile eines weißen Schrankes liegen auf einem Wagen am Einlauf Kantenanleimmaschine »Tempora 600« von Format4 in Michael Heinzes Schreinerei in Eschenlohe bei Garmisch-Partenkirchen. Der Schreinermeister wechselt das mit transparentem EVA-Kleber befüllte Beleimaggregat gegen das zweite mit weißem Kleber und schaltet die Maschine ein. Die Aufheizzeit nutzt er, um das weiße Kantenband einzulegen, einen leeren Wagen zum Maschinenauslauf zu bringen und selbstgefertigte Böcke mit Röllchenauflage als zusätzliche Auflage für weit herausragende Werkstücke aufzustellen. Er geht an den Touchscreen und wählt das Programm für 19-mm-Platten und 2-mm-ABS-Kante. Für die Profilierung bietet der Touchscreen die Wahl zwischen zwei Radien, bündig Fräsen und Fasen. Er wählt den Radius 2 mm. Die Maschine ist aufgeheizt, es kann losgehen. Er fährt zunächst die kurzen Kanten an und aktiviert das Touchfeld Ecken runden, bevor er die langen Kanten anfährt. Einen Helfer braucht er nicht. Damit kein Werkstück am Maschinenauslauf abstürzt, hat er sich einen Röllchen-Ausziehtisch gebaut und diesen auf ein passend zur Maschine gefertigtes Schränkchen montiert. Die ausziehbare Röllchenbahn der Maschine nimmt den Auslauftisch mit.

Das Pflichtenheft

Vor zwei Jahren machte sich Michael Heinze auf die Suche nach Ersatz für die alte ausgediente Maschine. Die neue Maschine sollte komplett über Servoachsen einzustellen sein. Außerdem wünschte er sich über die Standardausstattung hinaus Features wie z. B. verlängerter Maschineneinlauf, Profilwechsel, Trennmittelsprühstation oder eine Schwabbelstation. Der Zuschnitt erfolgt in der Schreinerei Heinze an einer stehenden Plattensäge. Dann geht es weiter zu CNC, die auf das Endformat fräst und alle Bohrungen und Ausfräsungen vornimmt. Die Kantenanleimmaschine sollte eine Fügestation haben, die die Kantendicke wegfräst. Zudem sollte die Maschine mit einem Nesting-Paket ausgestattet sein, damit die Tastrollen Topfbandbohrungen überbrücken. Auf der Suche nach einer passenden Maschine wurde er in der Felder-Ausstellung in Hall in Tirol fündig. Dort stand genau seine Maschine mit allen gewünschten Sonderausstattungen.

Michael Heinze beschäftigt einen Gesellen, einen Lehrling und seine Frau Simone, die früher als OP-Schwester gearbeitet hat. Sie kümmert sich unter anderem um den Plattenzuschnitt und bedient die CNC »H200« und die Kantenanleimmaschine. Der Schreinermeister hat seine Schreinerei 2004 gegründet und zunächst mit gebrauchten Maschinen eingerichtet und diese dann nach und nach gegen neue Maschinen von Format4 ausgetauscht. Er konstruiert mit Palette CAD, das die komplette AV samt CNC-Programmierung übernimmt.

»Für uns die richtige Maschine«

Michael Heinze sagt: »Die Maschine und die Ausstattung passen exakt zu uns. Die Qualität stimmt und die Bedienung ist einfach, leichter geht’s nicht«.

dds-Redakteur Georg Molinski besuchte die Schreinerei Heinze in Eschenlohe. Er stieß auf ein eingespieltes Team und einen technisch sehr aufgeschlossenen Schreinermeister, der zum Beispiel HottScan für das Aufmaß einsetzt.

»Die Maschine erzeugt hervorragende Kanten. Dank Touchscreen ist die
Bedienung kein Hexenwerk mehr. Sehr
hilfreich ist mein selbstgebauter Auslauftisch.«
Michael Heinze