In Deutschland wurden 2022 Umsatzzuwächse von 4,8 Prozent für Klebstoffe, 5,5 Prozent für Klebebänder und 0,3 Prozent für zementäre Produkte erzielt. Gleichzeitig ist die Produktionsmenge an Klebstoffen um 6,0 Prozent gesunken. »Die deutsche Klebstoffindustrie konnte 2022 trotz zahlreicher Unberechenbarkeiten deutschlandweit ein Umsatzplus von 5,3 Prozent verzeichnen«, sagt Dr. Boris Tasche, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbands Klebstoffe e.V. (IVK). »Die Lieferketten haben sich stabilisiert und alle wichtigen Klebrohstoffe waren verfügbar. Nichtsdestotrotz bewegt sich die Klebstoffbranche weiterhin in einem sehr herausfordernden Umfeld. Der Krieg in der Ukraine, Inflation und Zinssteigerungen bremsen den Konsum, und insbesondere der Regulierungsdruck in Europa und der Fachkräftemangel belasten unsere Industrie bei anhaltendem Kostendruck stark.« Hohe Zinsen steigern die Finanzierungskosten, insbesondere im wichtigen Bau-Segment, das jahrelang ein gutes Wachstum verzeichnen konnte. Es entwickelte sich erstmalig rückläufig (−1,8 Prozent). Auch die Schlüsselmärkte Holz (−4,0 Prozent) und Papier (−2,1 Prozent) verliefen deutlich schwächer. Für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet die deutsche Klebstoffindustrie eine Drosselung der Konjunkturlage.
Industrieverband Klebstoffe e. V.