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Auf CNC umgestellt

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Auf CNC umgestellt

Wie lässt sich die Leistungsfähigkeit eines Innenausbaubetriebes auch mit einer verkleinerten Mannschaft aufrechterhalten? dds zu Besuch bei der Stuttgarter Schreinerei Herbert Schlag.

Die zieht durch wie nix!« sagt Tischlermeister Eberhard Schlag zur jüngsten Investition der Schreinerei Herbert Schlag in Stuttgart. Seit zehn Werktagen steht das Bearbeitungszentrum in der Werkstatt. Aufbau und Einfahren dauerten eine Woche, die Intensivschulung beim Hersteller vier Tage. Jetzt läuft die Produktion. Auf dem Maschinentisch liegt eine soeben formatierte und um 15° abgeschrägte, 10 mm dicke HPL-Vollkernplatte für eine Wandvertäfelung in einem Krankenhaus.

Die mit einem Schwenkaggregat realisierte Schräge dient als Abstandhalter. Die rund 1 x 1 m großen Elemente sollen nämlich zueinander im Abstand einer kleinen Haarfuge montiert werden. In der Fläche des Paneels befindet sich außerdem eine rechteckige sauber gefaste Ausfräsung für einen Lichtschalter, der nicht über die Fläche hinausragen darf. »Für solche Ausfräsungen benötigten wir früher mindestens 20 Minuten, jetzt vielleicht vier. Dabei ist der Zeitaufwand für die Herstellung der Schablone nicht mitgerechnet«, sagt Eberhard Schlag. Er weist auf das saubere Fräsbild und zeigt zum Vergleich eine Platte, die er auf der Tischfräse abgeschrägt hat: Rattermarken und tiefe Einschläge an den Enden. Auch im Korpus- und Möbelbau verspricht er sich eine enorme Leistungssteigerung, weil er alle Bohrungen und Fräsungen in einer Aufspannung realisieren kann, ohne seine Reihenloch- und Dübelbohrmaschinen mühselig einzustellen.
Seit Langem schon spielte Schlag mit dem Gedanken, den väterlichen Betrieb auf ein BAZ umzustellen. Bisher scheiterte das Vorhaben am Preis und daran, dass sich kein Anbieter gefunden hatte, von dem er sich gut betreut fühlte.
Firmeninhaber ist Herbert Schlag. Er gründete die Schreinerei im Jahr 1962 und beschäftigt zurzeit neben seinem Sohn noch einen Gesellen. Als Eberhard Schlag vor 20 Jahren die Arbeit aufnahm, fertigte das Unternehmen viele Serienaufträge und investierte in eine liegende Holzma-Plattensäge sowie eine Brandt-Kantenanleimmaschine. In den Spitzenzeiten, Mitte der 90er-Jahre, beschäftigte Schlag neun Mitarbeiter. Um mit der verkleinerten Mannschaft die Leistungsfähigkeit des Betriebes aufrechtzuerhalten, brauchte er das BAZ.
Michael Epp von der Reutlinger Niederlassung des österreichischen Holzbearbeitungsmaschinenherstellers Format-4 mit Sitz in Hall in Tirol nahm initiativ den Kontakt zu Eberhard Schlag auf und stellte die neuen »Profit«-Bearbeitungszentren »H20«, »H22«, »H24« und »H20 MT« aus dem Hause Format-4 vor. Diese Modelle werden alle ausschließlich in Hall in Tirol produziert. Schlag entschied sich für die Profit H22 mit 9-kW-Spindel, C-Achse, Elffach-Werkzeugmagazin, Schlosskasten und Schwenkaggregat, Programmiersystemen für Einzelteile und Korpusse sowie einer Werkzeuggrundausstattung für insgesamt 75 000 Euro. Die viertägige Schulung, Lieferung, Aufstellung und Inbetriebnahme sind im Preis enthalten. Zu den Werkzeugen gehören jeweils ein Schrupp-, Schlicht- und Diafräser sowie ein Wendeplatten- und Falzfräser. Die Maschine soll hauptsächlich für die Platten und Korpusfertigung eingesetzt werden, ist aber darüber hinaus auch für die Türen-, Fenster- und Treppenfertigung ausgelegt.
Als die wichtigsten Argumente für die Wahl dieses Modells nennt Schlag die intensive Betreuung durch den Hersteller, das Schulungsangebot in Tirol, die großzügigen Abmessungen des Maschinentisches von 3,06 x 1,26 m und den günstigen Preis. Er geht davon aus, dass nach dem Zuschnitt die meisten Bearbeitungen auf dem BAZ stattfinden werden. Zurzeit erarbeitet er eine Programmbibliothek und neue Arbeitspläne. Die Entscheidung, ob ein Zuschnitt erst zum BAZ oder zum Bekanter kommt, steht noch aus. GM

Die CNC-Baureihe Vier Modelle – ein Gesamtkonzept
Mit vier CNC-Modellen bietet Format-4 für jeden Anspruch eine Lösung.
Die schwere Bauweise, die solide Verarbeitung sowie die einfache Bedienung der vier neuen Format-4-CNC-Modelle sichern hohe Leistungskennzahlen und eine gleichbleibend gute Qualität:
Der universelle Alleskönner Profit H20 für den anspruchsvollen Innenausbauer, der die Produktivität in der Korpus-, Massivholz- und Türenbearbeitung steigern will. Ein Allrounder mit nahezu grenzenlosen Einsatzmöglichkeiten. Der Gewinnbringer Profit H22 für Aufträge in Massivholz. Mit hoher Effizienz und großer Flexibilität steigert sie den Ertrag bei der Produktion von Türen, Fenstern, Treppen und Vollholzmöbeln. Hohe Produktivität bei geringer Investitionsgröße. Das Multitalent Profit H24 in XL-Ausführung der Y-Achse für die Jumbo-Plattenbearbeitung. Mit einem groß dimensionierten Arbeitsfeld in Y sorgt die Maschine für Vielfalt in der effizienten Platten- und Massivholzbearbeitung. Der Formteilbearbeiter Profit H20 MT trennt verschachtelte Formteile aus der Rohformatplatte heraus und bearbeitet sie. Die »Flash-Nest«-Software optimiert die Aufteilung.
Format-4, A 6060 Hall in Tirol Tel.: (089) 383804-68, Fax: -69 www.format-4.com
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