Ein einfacher Start war es nicht für CEO Gregor Riekena. Häfele stolperte nach einem schweren Cyberangriff in sein Jubiläumsjahr 2023. Zudem wurde das Unternehmen von der ungünstigen Inflations- und Zinsentwicklung in der Immobilien- und Einrichtungsbranche eingeholt, mit weltweiten Auswirkungen für die Hersteller von Möbel- und Baubeschlägen.
West-Märkte unter Druck
Zum Jahresende 2023 verzeichnete die Häfele-Gruppe, die Niederlassungen in 38 Ländern hat, einen Umsatzrückgang um 8,2 Prozent auf 1,71 Milliarden Euro, wobei besonders die Märkte in Deutschland, Westeuropa und den USA unter Druck standen. Der Anteil des Auslandsumsatzes betrug 82 Prozent.
Trotz dieser Herausforderungen ist Riekena für das Jahr 2024 optimistisch: »Wir haben die richtigen Initiativen eingeleitet, damit wir das immer noch schwierig anlaufende Jahr 2024 mit einem Umsatzplus abschließen können.« Im vergangenen Jahr wurde das Dienstleistungsportfolio »Service+«, das 2022 eingeführt wurde, erweitert, insbesondere im Bereich der smarten Raumlösungen für das Holzhandwerk.
Die Weiterentwicklung von Dienstleistungen findet aber nicht nur in Deutschland statt. Auch in anderen Regionen werden maßgeschneiderte Lösungen für Kunden ausgebaut. In Australien wird dieses Jahr eine »Service+ Fabrik« eröffnet, in der Mehrwertleistungen wie Zuschnittservices oder der Bau von Exponaten für Kundenausstellungen unter einem Dach gebündelt sind.
Langfristig investieren
Als Familienunternehmen verfolgt Häfele langfristige Konzepte, wie das Häfele-Dynamikzentrum am Standort Nagold, das als innovatives Produktions- und Logistikzentrum sowie als Plattform für den Austausch mit Start-ups und Forschungseinrichtungen dienen soll. Der Neubau soll auch ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen, sowohl ökologisch als auch ökonomisch und sozial, mit einem energieautarken Gebäudekomplex und multifunktionaler Nutzung.
Für das Jahr 2024 plant Häfele, annähernd einen dreistelligen Millionenbetrag in dieses und weitere Projekte zu investieren, was etwa 30 Prozent über dem Investitionsvolumen des Vorjahres liegt. (IL)