Ein gesetzlich geregelter Mutterschutz für Gründerinnen rückt in greifbare Nähe. Die Petition »Gleiche Rechte im Mutterschutz für selbstständige Schwangere vom 06.05.2022«, die von Tischlermeisterin Johanna Röh und zwei Mitstreiterinnen gestartet wurde, hat im Petitionsverfahren das höchste Votum erhalten. Alle im Bundestag vertretenen Fraktionen haben zugestimmt, die Petition zur Berücksichtigung an die Bundesregierung zu überweisen. Die Bundesregierung hat nun sechs Wochen Zeit, um mitzuteilen, was sie im Bezug auf den Mutterschutz für Selbstständige unternehmen wird.
Nach der Abstimmung im Ausschuss ging die Petition am 15. Juni nochmal ins Plenum des Bundestages. Das Thema wurde bei einer Sitzung aufgerufen und vom anwesenden Bundestag abgestimmt. Auch hier zeigten alle Parteien eine positive Geschlossenheit bezüglich des von Röh vorgetragenen Anliegens. Der Redebeitrag von Manfred Todtenhausen, Leiter des Petitionsausschusses und selbst Handwerksmeister, unterstrich die Bedeutung der Petition für die finanzielle Absicherung und die Förderung selbstständiger Frauen. Außerdem machte der FDP-Abgeordnete ein »klare Ansage« an die Bundesregierung, die notwendigen Lösungen zu erarbeiten, um angestellte und selbstständige Frauen in Sachen Mutterschutz gleichzustellen. Alle Redebeiträge zur Debatte können in der Mediathek des Bundestages angesehen werden.
Johanna Röh ist seit 2016 selbstständige Tischlermeisterin in Niedersachsen. Im Herbst 2021 wurde Röh schwanger und musste persönlich erfahren, wie problematisch dieser Schritt für Gründerinnen im gegenwärtige System ist.