Die deutsche Säge- und Holzindustrie steht vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutsche Säge-und Holzindustrie (DeSH) verdeutlicht die angespannte Situation: »Mehr als die Hälfte der Befragten beurteilt die aktuelle Geschäftslage als schlecht. Fast 80 Prozent verzeichnen bereits deutliche Produktionsrücknahmen«, so DeSH-Präsident Jörn Kimmich anlässlich der Halbjahres-Pressekonferenz.
Die Umfrage mit 96 Teilnehmern umfasst Einschnittkapazitäten von mehr als 24,5 Mio. fm und zeichnet ein repräsentatives Bild der Branche und der Herausforderungen. Demnach setzt vor allem die deutlich gesunkene Nachfrage im Bausektor in Deutschland die Produktion unter Druck. Aufgrund schwacher Auslandsmärkte werde der Export im laufenden Jahr kaum als Ventil dienen können, meint Kimmich. 60 Prozent der Befragten berichten von einer schlechten Auftragslage im Inland, für das Ausland liegt der Anteil bei 40 Prozent. »Die Zeichen für eine schnelle wirtschaftliche Erholung stehen schlecht«, resümiert Kimmich.
Weitere Produktionsanpassungen erwartet
Für die kommenden Monate rechnen die Unternehmen mit einer Zuspitzung der wirtschaftlichen Situation. Dabei bleibt der heimische Markt das größte Risiko; Derzeit sind bereits 95 Prozent der Einschnittkapazität von Produktionskürzungen betroffen und rund 60 Prozent der Befragten erwarten keine Belebung der Nachfrage, sondern abnehmende Auftragseingänge im Inland und damit auch weitere Produktionsrücknahmen.