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Asbest am Bau geht alle an. IG Bau warnt vor Asbest bei Sanierung

IG Bau warnt vor Asbest
Asbest am Bau geht alle an

Asbest am Bau geht alle an
Viele Gebäude müssen energetisch saniert werden. Damit wird auch die Frage nach einer möglichen Asbetbelastung relevant Symbolfoto: Björn Wylezich, stock.adobe.com
Mit der Zunahme der energetischen Gebäudesanierung kommt auf die Bauwirtschaft ein Problem zu, das viele für längst gelöst hielten: Asbest. Alle Bauschaffenden sind davon betroffen, auch Tischler, Schreiner und Fensterbauer.

Millionen Tonnen Asbest stecken in unseren Altbauten. Angesichts der bevorstehenden Sanierungswelle warnt die IG Bau vor den Gefahren des gesundheitsschädlichen Stoffes. Denn schon in niedrigen Dosen erhöhen die Fasern des zwischen 1950 und 1990 in zahllosen Bauprodukten eingesetzten Stoffes das Risiko einer Krebserkrankung. Die IG Bau fordert daher jetzt ein umfassendes Maßnahmenpaket, um der Gefahr entgegenzutreten. In ihrer »Asbest-Charta« fordert die Gewerkschaft:

  • die Einführung eines Asbest-Gebäudepasses mit unterschiedlichen Gefahrenstufen je nach Asbestbelastung
  • eine Sanierungs- und Abwrackprämie für belastete Häuser
  • einen nationalen Asbestgipfel von Bund, Ländern und Kommunen
  • Informationsoffensive »Asbest auf dem Bau«
  • intensive staatliche Arbeitsschutzkontrollen.

Fast drei Viertel des Asbestes gingen in die Produktion von Asbestzement, z.B. für Rohre, Fassaden und Dacheindeckungen – die alten Eternitplatten. Doch auch in den sog. »PSF«, Putzen, Spachtelmassen und Fliesenkleber, wurde das Material vielfach eingesetzt. Damit ist es auch für Innenausbauer, Schreiner und Fensterbauer ein Problem. Denn bei jedem Fensterausbau, ja schon bei jedem Loch, das in eine Wand zu bohren ist, werden Millionen kleinster Fasern frei.

Unzählige Gebäude betroffen

9,4 Millionen Geäude in Deutschland sind potenziell betroffen, hat das Pestel-Institut in Hannover ermittelt. In wievielen davon tatsächlich Asbest verbaut wurde, ist unklar und lässt sich nur durch eine Beprobung bzw. Analyse sicher ermitteln. Das mengenmäßig größte Problem ist Spritzasbest. Hier sind die Fasern schwächer gebunden und können leichter freigesetzt werden. Vor allem Aufzugsschächte sowie Schächte mit Ver- und Entsorgungsleitungen wurden früher intensiv mit Spritzasbest verkeidet.

Carsten Burckhardt, Bundesvorstand der IG Bau warnt vor Asbest als einer »unsichtbaren Gefahr«: Alles beginne mit Baustaub und dem Einatmen von Asbestfasern. Dabei hätten Bauarbeiter und Heimwerker kaum eine Chance, diese Gefahr zu erkennen. Denn bis zu 30 Jahre dauert es, ehe es zur tragischen Diagnose kommt: Asbestose – mit Lungen-, Bauchfell- oder Kehlkopfkrebs.


Hans Graffé hat sich für dds bereits häufiger mit dem Thema Gesundheitsbelastung durch Schadstoffe auseinander gesetzt. Alle Beiträge sind unter dem Suchbegriff Asbest auf
dds-online.de verfügbar.


Infotipp

Einen Einstieg ins Thema bietet die kostenlose BG-Broschüre »Asbest beim Bauen im Bestand«, entstanden u.a. unter Mitwirkung von Tischler Schreiner Deutschland.

www.bgbau.de/themen/sicherheit-und-gesundheit/asbest


Carsten Burckhardt,Bundesvorstand
IG Bau

»Es rollt eine
Asbestwelle auf uns zu«

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