Fensterrestaurierung mit Systemen von Remmers

Christian Behrens, Remmers Gruppe

»Das ist nicht so schwierig wie man glauben sollte«, weiß Guido Kramp. Mit seiner Tochter Stefanie leitet er den Restaurierungsbetrieb Kramp & Kramp im westfälischen Lemgo. Fenster und Türen gehören für sie zum täglichen Geschäft. »Um historische Fenster für moderne Ansprüche fit zu machen, haben wir mehrere Möglichkeiten«, so Guido Kramp. »Eine davon ist die Restaurierung und Umrüstung auf Isolierglas. Die andere ist ein Innen-Vorfenster als Kastenfenster. Die dritte Möglichkeit besteht darin, die Fenster mit unseren Energiespar-Vorsatzscheiben zu versehen.« Auf die Vorsatzscheiben hält Kramp sogar ein geschütztes Gebrauchsmuster.

Möglichst viel erhalten

Eine weitere Möglichkeit ist die Anfertigung von denkmalgerechten Isolierfenstern: »Oft sind die Originale verloren gegangen, dann rekonstruieren wir eine Ausführung, die dem historischen Vorbild entspricht«, berichtet Kramp. Oberstes Ziel sei aber, das Original oder möglichst viel davon zu erhalten. Ein Anspruch, der in der Werkstatt sichtbar wird. Unzählige Fenster und Türen bearbeiten die Restauratoren hier jedes Jahr, fertigen marode Partien nach, setzen Beschläge instand und tauschen defekte Scheiben gegen historisch korrekte.

Sind diese Arbeiten abgeschlossen, landen die Stücke bei Constance Schröder. »Eigentlich bin ich Kirchenmalermeisterin«, erzählt die Abteilungs- und Projektleiterin. »Das Aufgabengebiet des Kirchenmalers beschäftigt sich mit allen historischen Mal- und Imitationstechniken des Handwerks und nicht nur mit Kirchen, wie die Berufsbezeichnung vermuten lässt«, sagt die 43-Jährige: »Wir benutzen für gewöhnlich wasserbasierende Lacke von Remmers.« Seit 2016 setzt Kramp & Kramp Produkte aus dem niedersächsischen Löningen ein.

Am Frankfurter Römer restauriert

»Wir haben dort sehr gute Erfahrungen mit den Produkten von Remmers gemacht. Inzwischen benutzen wir bei wasserbasierenden Anstrichen standardmäßig Induline GW-360 als Grundierung und den Compact Lack PU als Deckanstrich – es sei denn, der Kunde wünscht ausdrücklich etwas anderes«, berichtet Constance Schröder und ergänzt: »Wir arbeiten eigentlich immer mit dem Pinsel, weil der Auftrag mit der Lackierpistole historisch nicht korrekt wäre.« Außerhalb des Holzbereiches arbeitet das Unternehmen auch noch mit anderen Remmers-Produkten, wie den Steinersatz- und Steinergänzungsmörteln.

Eigene Energiespar-Vorsatzscheiben

Einfach verglaste Fenster stehen im Widerspruch zu modernen energetischen Anforderungen. Deswegen hat Guido Kramp seine Energiespar-Vorsatzscheiben entwickelt, die sich unaufdringlich einfügen. »Wir können damit einen Ug-Wert von 1,8 W/(m²K) realisieren«, sagt der Inhaber. Zum Vergleich: Historische Einfachscheiben erreichen für gewöhnlich nur einen Wert von 5,8 W/(m²K).

Dass die Scheiben für jeden Fensterflügel individuell gemessen und angefertigt werden, versteht sich von selbst. Unter die Vorsatzscheibe kleben Kramps Mitarbeiter eine umlaufende Profildichtung. Am Hauptfenster fräsen die Restauratoren im Blendrahmen umlaufend eine Nut und ziehen eine Silikondichtung ein. So bleibt die Zugluft draußen. Für die Reinigung lassen sich die Scheiben durch Vorreiber öffnen. Damit es in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit nicht zur übermäßigen Kondensatbildung im unteren Scheibenzwischenraum kommt, bohrt Kramp je zwei 6 mm große Druckausgleichslöcher in den unteren Flügelrahmen. Ein positiver Nebeneffekt der energetischen Sanierung ist, dass sich dadurch auch automatisch die Schalldämmung verbessert.