Der nach dem Dirigenten Pierre Boulez genannte Konzertsaal bietet auf zwei Ebenen Platz für 682 Zuhörer. Er stülpt sich in den insgesamt sechs Zugangstüren durch die Bestandsöffnungen gleichsam in den öffentlichen Bereich des Foyers hinaus. Das warme Holz der Portale und die rohen, unbehandelten Stahltüren, die Teil des Brandschutzes für den ursprünglich dahinterliegenden Lagerbereich waren, bilden dabei einen reizvollen Gegensatz. Um Kontinuität zwischen der Holzvertäfelung des Saals und dem Zugang herzustellen, wurde die gleiche Charge Douglasie für Wände, Decken und Türen verwendet.
Funktional dienen die Türen als Schallschleuse mit erheblichen bauakustischen Anforderungen. Zum einen müssen sie die akustische Entkoppelung des Saals vom Rest der Akademie herstellen. Daher wurden nicht nur massive Doppeltüren mit aufwändigen Dichtungen ausgeführt. Wände und Decken in der Schleuse zwischen Außen- und Innentüren sind zudem mit Paneelen verkleidet, die gerade im hochfrequenten Bereich durch eine Mikroperforation akustisch stark dämmend wirken. Zum zweiten sind die Beschläge als »Flüsterausführungen« so gestaltet, dass die Riegel, die zur schalldichten Schließung erforderlich sind, ohne die üblichen Klickgeräusche einrasten. Die gedämpften Oberschließer ziehen die Türen fast geräuschlos ins Schloss.
Lindner konnte, als einer von sehr wenigen Anbietern, die Brandschutz- und Akustikanforderungen an die Holzverkleidung umsetzen und die von Frank Gehry gewünschte Fugenbreite der Wandpaneele von höchstens 3 mm zusichern. -HJG
Lindner Group KG
Bahnhofstraße 29
94424 Arnstorf
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