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Zwischen Blumen und Stroh

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Zwischen Blumen und Stroh

Wer baut eigentlich das Bett im Kornfeld? Für Schlagerikone Jürgen Drews gehört nicht viel dazu. Wenn es etwas Anspruchsvolleres unter freiem Himmel sein soll, sind Tischler und Schreiner aber durchaus gefragt, Ideen zu entwickeln.

Der Garten ist zu einem gigantischen Marktsegment geworden, dafür gibt es viele Indikatoren. Noch nie zuvor wohnten in Deutschland mehr Leute „mit Garten“. Und nie zuvor hatten wir, wenn wir ehrlich sind, mehr Zeit und Geld zur Verfügung, diesen Ort auch zu nutzen und zu gestalten.

Die Wirtschaft hat sich längst darauf eingestellt. Wir finden kaum noch einen Baumarkt ohne große Gartenabteilung, penetrant flattern im Sommerhalbjahr Werbeblättchen in den Briefkasten, die zierliche Klappmöbel im englischen Stil und weiße deutsche PVC-Monster zu sagenhaft günstigen Preisen offerieren. Von zerlegbaren Schwedenhäuschen in allen Größen gar nicht zu sprechen.
Auf diesem internationalen Parkett als Handwerker mitzubieten, ist so gut wie aussichtslos. Es spricht aber vieles dafür, dass Sie Ihr Angebot mit hochwertiger Handelsware erweitern („Handel und Wandel“, Seite 76) oder Outdoor-Ideen entwickeln, wie es die Tischler Reichenberg und Weiss aus Neukirchen-Vluyn am Niederrhein sehr erfolgreich vorgemacht haben („Minimalistische Gebrauchsgegenstände“, Seite 74).
Tropenholz ist nicht nur für Fenster und Türen geeignet, sondern auch für Gartenmöbel. Der Import hat immer wieder für kontroverse Diskussionen gesorgt, wir haben das Thema mehrfach aufgegriffen. Stefan Schardt schreibt in dieser Ausgabe über den großen Erfolg des FSC-Siegels („Gartenmöbel aus Holz – eine Erfolgsstory“, Seite 80).
Rainer Gall, Formgebungsberater im Landesfachverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg, skizziert die Bedeutung des Gartens im Wandel der Zeit („Im Garten wohnen“, Seite 78): vom Refugium der Privilegierten über die Selbstversorger-Parzelle des kleinen Mannes bis hin zur Freizeitkultur unserer Tage. Er sieht gute Chancen für Tischler und Schreiner, den Lebensraum Garten zu gestalten. Ausgangspunkt ist eine gründliche Bedürfnis-Analyse der „Gartenbewohner“: Wie könnte zum Beispiel eine ideale Terrasse für ältere Menschen aussehen?
Dinge vom Haus in den Garten und vom Garten ins Haus zu tragen, kann lästig sein. Vielleicht entwerfen Sie möbelartige Gebilde, in denen textile Auflagen für die Sitzmöglichkeiten wettergeschützt bereitliegen. Vielleicht ist auch ein Steg mit solidem Handlauf angebracht, der in den Garten führt. Beide Gedanken sind aus der einfachen Überlegung entstanden, dass sich ältere Menschen oft nicht mehr so sicher und selbstverständlich bewegen können, wie das in jungen Jahren möglich ist.
Man kann nicht eindringlich genug dazu aufrufen, die wachsende Klientel solventer Kunden „in den besten Jahren“ in ihren individuellen Bedürfnissen zu erkennen und ernstzunehmen. Dafür sind Sie als Tischler und Schreiner prädestiniert. Sie können Innenräume einrichten. Nun kommt der Garten dazu. Ein Bett im Kornfeld, zwischen Blumen und Stroh … JN
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