NRW: Azubis bei Schwierigkeiten unterstützen

Über 120 Ausbilder, Lehrlingswarte und Berufsschullehrer trafen sich zur Berufsbildungstagung des Fachverbandes Tischler NRW Ende März 2011 in Monschau. Mehr Ausbildungsabbrüche verhindern, Konfliktlösung in Schule und Beruf und die Mediennutzung Jugendlicher waren Themen mit Signalcharakter: Spätestens vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels muss man sich stärker bemühen, auch schwierige Azubis bei der Stange zu halten.

Wie man als Ausbilder oder Lehrer konstruktiv mit Konflikten umgehen kann, stellte Jürgen Lüke in zwei Rollenspielen zu typischen Situationen dar: Die Berufsschülerin kommt regelmäßig zu spät zum Unterricht, ein Azubi fühlt sich vom Gesellen ungerecht behandelt. Es sei wichtig, jeweils den Menschen und nicht das Problem in den Mittelpunkt zu stellen. Der Ausbilder oder Lehrer solle nicht als Ratgeber, sondern als Fragesteller auftreten – so werde der Azubi unterstützt, selbst eine Lösung für den Konflikt zu finden.

Krisensituationen in der Ausbildung widmete sich auch Walter Bourichter. Er stellte die Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen vor, die Azubis mit Problemen kostenlos einen Ausbildungsbegleiter zur Seite stellt, der den Azubi bei Bedarf bis zum Ende der Ausbildungszeit begleitet.

Moritz Becker erläuterte, wie unterschiedlich Erwachsene und Jugendliche das Internet nutzen. Wichtig sei, Jugendliche in ihrer Mediennutzung ernst zu nehmen – und sich im Internet durchaus von ihnen anleiten zu lassen. Der Sozialpädagoge hat sich auf die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen spezialisiert.