1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Die Welt wird bunter

Allgemein
Die Welt wird bunter

Farbe und Glas – diese Kombination wird im Möbel- und Innenausbau immer häufiger verlangt. Welche Möglichkeiten gibt es und welches Verfahren ist für die betreffende Anwendung das Richtige?

Wer bei Daniela Buck, Objektberaterin beim Glasspezialisten Trösch in Ulm nach farbigem Glas fragt, muss erstmal mit Gegenfragen rechnen. Denn je nach Einsatzzweck kommen unterschiedliche Verfahren in Betracht: Siebdruck, farbige Folien im VSG, Lackierung …

Folien. Die breitesten Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich durch die Verwendung farbiger Folien im Verbundsicherheitsglas. Durch die Kombination von bis zu fünf Folien können z.B. bei Trösch mehr als 1000 Farbnuancen erzeugt werden. Die Durchsicht kann dabei von transparent über transluzent bis opak variiert werden, wodurch sich weitere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben. Die farbgebende Schicht ist zwischen den Scheiben optimal geschützt, im Gegensatz zu Siebdruck oder Lackierung sind beide Seiten der Scheibe auf Wunsch hochglänzend. Die Gläser können auch in statisch anspruchsvollen Anwendungen wie z. B. über Kopf eingesetzt werden, die Glasdicken lassen sich individuell den Anforderungen anpassen.
Siebdruck. Geht es um Sichtschutz im Innenbereich, kommen häufig im Siebdruckverfahren beschichte Gläser in Frage. Hierbei werden keramische Farben bei 600° ins Glas eingebrannt. Durch die hohen Temperaturen wird die Scheibe zu ESG (oder TVG) und kann bei Bedarf zu VSG oder Isolierglas weiterverarbeitet werden. Es werden in der Regel eine Reihe von Standarddekoren angeboten, die Glasveredler können aber auch individuelle Motive wie Firmenlogos, Embleme o.ä. umsetzen. Grundsätzlich ist jeder Farbton möglich. Das relativ aufwendige Verfahren erfordert aus Wirtschaftlichkeitsgründen gewisse Mindeststückzahlen. Für Milchglaseffekte bei kleinen Serien oder Einzelstücken kann das Sandstrahlen eine Alternative sein. Der Grad der Lichtbrechung richtet sich dabei nach der Höhe des Sandstrahldruckes. Die Empfindlichkeit gegen Fett und andere Verschmutzungen hat sich gegenüber früher deutlich verbessert. Sowohl beim Sandstrahlen als auch beim Siebdruck wird die Scheibe undurchsichtig.
Von Unifarben bis Motivdruck
Lackierung. Was das Lackieren von Glas angeht, reicht die Bandbreite der Möglichkeiten vom Selbstlackieren durch den Schreiner über industriell in Standardfarben lackierte Scheiben (vgl. Beitrag S. 64) bis hin zu vom Glaslieferanten kommissionsweise lackierte Einzelscheiben. Alle Farbtöne und Glanzgrade können realisert werden.
Farbglas. Im Handel sind auch durchgefärbte Gläser erhältlich, z.B. die Produktlinie Artista von Schott. Die Besonderheit dieser maschinengezogenen Scheiben ist ihre einzigartige Brillianz, die durch die beidseitig feuerpolierte Oberfläche erzielt wird. Artista gibt es in rund 30 Farben, das verschmelzungskompatible System wird häufig auch für künstlerische Anwendungen wie Fusing oder Bleiverglasungen eingesetzt.
Im Objektbereich ist mit dem Digitaldruck möglich, individuelle Motive in Stückzahl eins auf bzw. ins Glas zu bringen. Bei Trösch z. B. wird das Bild auf Folie gedruckt, die dann mit Glas zu VSG verarbeitet wird. Auch im Siebdruck lassen sich grundsätzlich Einzelstücke herstellen. Das direkte Bedrucken von Glas ist ebenfalls möglich, hier steht die Entwicklung jedoch noch relativ am Anfang. Es ist denkbar, dass der Digitaldruck das Siebdruckverfahren früher oder später ablösen wird. HJG

Service Infos zu Glas und Farbe
Aktuelles Heft
Titelbild dds - das magazin für möbel und ausbau 4
Aktuelle Ausgabe
04/2024
EINZELHEFT
ABO
dds-Zulieferforum
Tischlerhandwerk in Zahlen

Zahl der Betriebe im Tischlerhandwerk

dds auf Facebook


dds auf YouTube

Im dds-Channel auf YouTube finden Sie:
– Videos zu Beiträgen aus dds
– Kollegen stellen sich vor
– Praxistipps-Videos
– Maschinen & Werkzeuge

Abonnieren Sie dds auf YouTube »