Die Bezirksregierung Arnsberg hat mit der Fortbildung von Fachlehrern in der Holztechnik begonnen. Eine erste Fortbildung zum Thema »rechnergestützte Fertigung CAD/CAM/CNC« fand jetzt am Berufskolleg für Technik in Lüdenscheid statt. Hier fanden die Teilnehmer die dazu notwendige Soft- und Hardware und ein CNC-Bearbeitungszentrum (BAZ) vor. Als Dozent war Stephan Mönninghoff von Extragroup geladen, der mit allen Teilnehmern ein Korpusmöbel mit CAD in 3D mit »Vectorworks« zeichnete und daraus die Materialliste und NC-Daten für das CNC-gesteuerte Bearbeitungszentrum generierte. Im Laufe des Nachmittages wurden die einzelnen Korpusteile mit dem BAZ gefertigt und montiert.
Der Begriff Industrie 4.0 ist in aller Munde, und auch das Tischlerhandwerk geht diesen Weg, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können. Dabei umfasst der Begriff die Digitalisierung der Auftrags- und Projektplanung, des Kundenmanagements, den Einsatz von Apps und Software für das digitale Prozessmanagement oder Aktivitäten zur Kundengewinnung in Zeiten von Social Media bis hin zum Aufbau eines erfolgreichen Online-Shops.
Alle Akteure im dualen Ausbildungssystem sehen sich hier in der Verantwortung und arbeiten deshalb an Konzepten für die Tischlerausbildung. Der Fachverband Tischler NRW hatte das Thema im Frühjahr zum Schwerpunktthema bei den Berufsbildungstagen in Münster gemacht und einige Bespiele präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass Ausbildung mit CAD/CAM/CNC, 3D-Druck und Lasertechnik nur einen Teil der Tischlerausbildung 4.0 abdecken kann, zumindest zur Zeit.