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Nesting im Netzwerk

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Nesting im Netzwerk

Was tun, wenn das BAZ zum Engpass wird? Die Schreinerei Rees hat sich für eine zusätzliche Nestingzelle entschieden. Die Folge: 40 Prozent mehr Umsatz. Außerdem haben zwei Mitarbeiter aus dem Maschinensaal neue Aufgaben übernommen.

Die Kapazitätsgrenze des BAZ war längst erreicht, als Markus Thanner, Inhaber der Möbelwerkstätte Rees in Ulm, im letzten Sommer die neue Flachtischmaschine »BHP 210« und den Dübeleintreibautomaten »ABD 150« in Betrieb nahm. Vorher lief Firma Rees mit einer vertikalen Plattensäge, einem inzwischen verkauften Doppelendprofiler und dem Bearbeitungszentrum Venture 3 von Weeke. Das Unternehmen beschäftigt 20 Mitarbeiter, zweieinhalb im kaufmännischen Bereich, zwei in der Arbeitsvorbereitung, zwölf in der Fertigung und vier auf der Montage vor Ort. Die Produktionsfläche beträgt 1500 m2. Das Rees-Team fertigt Möbel nach Kundenwunsch. Zu den Kunden gehören Apotheken, Arztpraxen, Behörden, Handelshäuser, Einzelhändler und Privatkunden.

Markus Thanner denkt strategisch und beteiligt sich an einem Netzwerk von fünf Schreinereien in der Umgebung. Sie bearbeiten gemeinsam Projekte und helfen sich bei Auftragsspitzen gegenseitig mit Personal und Produktionskapazitäten aus. Zurzeit arbeiten bei Rees über die Stammmannschaft hinaus noch fünf weitere Tischler, die bei den Netzwerkpartnern eingestellt sind.
Die Netzwerkpartner signalisierten, dass sie die Nestingkapazitäten der Schreinerei Rees mitnutzen wollten und bestärkten Thanner in seinem Investitionsvorhaben in der Größenordnung von 270 000 Euro. Jetzt übernimmt er für seine Kollegen einen großen Teil des Plattenzuschnitts und der CNC-Weiterverarbeitung. Außerdem kauft er die Platten und hält gängige Sorten auf Lager.
Weniger Handling
Ausschlaggebendes Argument für die Nestinglösung war für Thanner, dass ohne Säge der Zuschnitt und das Gros der CNC-Bearbeitung in einem Arbeitsgang erfolgt. »Die meisten Teile nehmen wir erst in die Hand, wenn sie fast fertig sind«, sagt Thanner. Eine horizontale Plattensäge lehnte er ab, weil dann im Anschluss jedes Teil einzeln auf einem von zwei konventionellen BAZ aufzulegen, zu bearbeiten und dann wieder zu entnehmen ist. Jetzt laufen über die Venture 3 nur noch die Teile, die die Nestingmaschine nicht bewältigen kann. Weil das Nestingkonzept eine stirnseitige Bearbeitung nicht zulässt, schaffte Thanner den Dübelautomaten an. Vor der Investition lief die Venture mehr als eine Schicht pro Tag, jetzt läuft sie etwa drei Stunden, die Nestingmaschine fünf bis sechs und die Dübelmaschine etwa eine Stunde am Tag. Im Maschinensaal arbeiten jetzt zwei Mitarbeiter weniger, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden. Umsatz und Plattendurchsatz nahmen um 40 Prozent zu. Insgesamt verarbeitet die Schreinerei Rees im Durchschnitt täglich rund 20 Halbformatplatten. Die restliche Auslastung sichern Aufträge für die Kunststoffindustrie. Die Beschickung der Nestingmaschine und der Venture erfolgen mit jeweils einem handgeführten Schwenkarm-Vakuumheber von Schmalz. Plattenstapel werden mit dem Gabelstapler angeliefert, kleinere Mengen aus einem vertikalen Plattenlager gezogen.
Die Zuschnittpläne erzeugt die Homag-Software WoodNest. Thanner konnte damit den Verschnittsatz von 20 bis 25 auf 10 bis 15 Prozent senken. Die Anlage verbraucht monatlich etwa fünf MDF-Auflageplatten. Nach jedem Takt sind die Teile auf in der Regel bis zu zehn Stapelplätze zu verteilen. Ein Bildschirm zeigt das Aufteilbild mit den Positionen für die Barcodeetiketten mit Informationen zur Weiterverarbeitung. Der Dübelautomat versteht den Barcode, eine neue Kantenanleimmaschine mit Barcodescanner steht auf dem Investitionsplan. GM
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