Ergonomisch, flink, flexibel

Die Leistung etwa verdoppelt und die körperliche Belastung deutlich verringert, so das Fazit des Austauschs einer fünf Jahre alten Hochleistungsmaschine gegen das Modell Pilot von Rem mit vertikalem Werkstückdurchlauf.

Unser neues Bearbeitungszentrum arbeitet mit senkrechtem Werkstückdurchlauf. Je nach Größe und Komplexität können wir damit bis zu 800 Korpusteile pro Schicht mit sämtlichen Bohrungen und Fräsungen versehen. Das ist etwa doppelt so viel wie vorher. Trotzdem fällt mir die Arbeit auch noch leichter. Ich muss mich nicht mehr immer wieder über den Maschinentisch beugen, um die Platten aufzulegen, auszurichten, festzuspannen und nach der Bearbeitung wieder abzunehmen. Jetzt reicht es, die Platten einfach senkrecht auf die Einlaufrollenbahn zu stellen. So kommen sie fertig bearbeitet auf der Parallelspur auch wieder zurück zu mir«, sagt Markus Wecker, Tischlergeselle bei Briteg in Delbrück. Seit einem Jahr arbeitet das Unternehmen mit dem Bearbeitungszentrum »Pilot« von der SCM-Tochter Rem.

Briteg ist eine Sparte der 1995 als Tischlerei gegründeten Firma Ralf Tegethoff. Produktionsschwerpunkte sind Möbelkorpusse und Möbelteile für Hoteleinrichter und Feriendorfausstatter sowie komplizierte 3-D-Betonschalungen, beispielsweise für das Museum Marta in Herford oder die Elb-Philharmonie in Hamburg. Das Unternehmen beschäftigt fünf Gesellen, zwei Helfer, einen Techniker und zwei Lehrlinge. Der jährliche Durchsatz an Halbformatplatten liegt bei 35 000 bis 40 000 Quadratmetern. »Wir sind auf große Serien mit ständig wechselnden Teilen spezialisiert. Die Flexibilität bzw. die Möglichkeit für die Losgröße eins ist für uns genauso wichtig wie die Schnelligkeit. Auch die damals etwa fünf Jahre alte Vorgängermaschine, das Modell »Vector« von Alberti, war eine Hochleistungsmaschine, bei der das Werkstück die Vorschubbewegung in X-Richtung ausführt. Vorteil der Pilot ist die etwa verdoppelte Leistung und der ergonomische Durchlaufbetrieb«, sagt Geschäftsinhaber Ralf Tegethoff.

Das Maschinenkonzept mit dem senkrechten Werkstückdurchlauf erlaubt zwar kein Formatieren oder Konturfräsen, eignet sich aber für Briteg, weil das Unternehmen die Platten auf einer liegenden Gabbiani-Druckbalkensäge exakt zuschneidet und beide Kantenanleimmaschinen mit einem Fügefräser ausgestattet sind. Für das Konturfräsen und die Betonverschalungen gibt es ein weiteres konventionelles Bearbeitungszentrum aus dem Hause Alberti. »Da sowohl die Alberti-Maschinen als auch die Pilot von Rem mit der Kombination aus Maschinensteuerung sowie Programmier- und Bediensystem Albatros von TPM in Mailand laufen, mussten wir uns hier überhaupt nicht umstellen. Die Monteure von Rem brauchten etwa eine Woche, um die Maschine aufzustellen und einzufahren, danach konnten wir sofort voll produzieren«, sagte Ralf Tegethoff. »Bohr- und Fräsbilder für einfache Korpusse können wir hiermit ganz einfach mithilfe der variablen Programmierung erstellen. Umfangreichere oder kompliziertere Programme können wir auch mit unserem CAD/CAM-System TopSolid Wood von Missler erstellen und an Albatros übergeben.«

Die Maschine besteht aus einer Transportkette, die senkrecht stehende Platten aufnimmt. Über das CNC-Programm stellen sich die vertikalen, mit Softrollen ausgestatteten Andruckelemente sowie der obere Druckrollenbalken auf die Werkstückabmessungen ein. Beim Einlauf erfasst die Maschine die Werkstückkante, sodass es numerisch gesteuert die jeweiligen Bearbeitungspositionen in Längsrichtung einnehmen kann. Die Hauptspindel verfährt samt Zehnfach-Revolverwerkzeugwechsler sowie waagerechtem und senkrechtem Bohrbalken für Reihen- und Konstruktionsbohrungen auf und ab. Der Kettentransport erzielt die enorme Lineargeschwindigkeit von über 100 m/min. Trotzdem bestätigt Ralf Tegethoff eine Präzision von 1/10 mm. GM

»Volle Leistung ab dem ersten Tag. Der Hersteller hält, was er versprochen hat.«

Ralf Tegethoff