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»Einfach kann jeder«

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»Einfach kann jeder«

Roland Heim aus Goldbach hat für seinen Zehn-Mitarbeiter-Betrieb gerade das dritte Beabeitungszentrum angeschafft. Seine Zukunft sieht er als Fertigung-Spezialist – lesen Sie warum.

Besucher empfängt Roland Heim in seinem Büro. Der einfach und zweckmäßig eingerichtete Raum mit dem Meisterbrief des Enddreißigers an der Wand und den Gardinen vorm Fenster ist so, wie Büros von Schreinern eben sind. Hier werden Angebote und Rechnungen geschrieben, es wird geplant, gezeichnet, programmiert, telefoniert. Endkunden lassen sich mit diesem Ambiente nicht beeindrucken, soviel ist klar. Die stehen für Roland Heim auch nicht im Fokus. Er hat sich mit seinem Betrieb als Spezialist für knifflige Zulieferteile positioniert. »Einfach kann jeder. Interessante Aufträge sind für mich solche, bei denen andere Schreiner abwinken, weil es fertigungstechnisch zu komplex ist«, umschreibt er sein Alleinstellungsmerkmal. Seit 1997 fertigt Heim für Kunden aus der Automobilindustrie u.a. Lenkräder und Holzteile für die Fahrzeuginnnenausstattung.

»Für Tischler und Schreiner gibt es heute nur noch zwei strategische Richtungen: Fertigung und Vertrieb«, so seine These. Er hat sich für die Fertigung entschieden, mit der Konsequenz, dass er in diesem Jahr sein drittes CNC-Bearbeitungszentrum angeschafft hat: eine Fünfachs-Maschine mit 16-kW-Hauptspindel und 24-fach-Werkzeugwechsler.
Erste Erfahrungen in der CNC-Technik machte Heim bereits Anfang der neunziger Jahre, der »richtige« Einstieg kam dann 1997 mit der Anschaffung des ersten eigenen Bearbeitungszentrums. Es handelte sich um eine Maschine mit drei gesteuerten Achsen und Palettenwechseltisch. Drei 10-kW-Frässpindeln können im Synchronbetrieb Werkstücke bearbeiten. 2001 erfolgte der nächste Schritt mit einer weiteren CNC, die neben x-,y-,z-Achse über eine gesteuerte C-Achse verfügt.
Das CNC-Netzwerk
Alle drei Maschinen sind bei Heim über eine zentrale Programmieroberfläche verbunden. Das System ist auf einem Server installiert, die Bearbeitungszentren sind Terminals innerhalb des Systems. Dieses Konzept wurde von der Fa. Direkt-CNC erstmalig in dieser Form realisiert. Es hat den Vorteil, dass sich Bediener und Programmierer nur mit einer Oberfläche auskennen müssen. Die Datenhaltung erfolgt auf dem Server, was Sicherung und Datenpflege vereinfacht. Ein weiteres Plus ist die übergreifende Werkzeugverwaltung.
Die CNC-Programme werden aus CAD-Daten generiert, die der Auftraggeber geliefert oder die hauseigene AV erstellt. Freiformflächen lässt Heim von einem Dienstleister außer Haus programmieren.
Loyalität wird vorausgesetzt
Die Tätigkeit als Zulieferer stellt hohe Anforderungen an Qualitätssicherung und Wiederholgenauigkeit. Roland Heim ist mit seinem Betrieb zertifiziert nach DIN ISO 9001 – eine wichtige Voraussetzung, um überhaupt mit Kunden z. B. aus der Automobilindustrie ins Gespräch zu kommen. Wichtig im Zuliefergeschäft sei »die absolute Loyalität zum Auftraggeber«. Heims Kunden sind häufig nur Zwischenstationen auf dem Weg zum eigentlichen Besteller. Wer meint, er könne diese Zwischenstationen umgehen, ist schnell aus dem Rennen.
Als alteingesessener Betrieb hat Heim auch Kunden im Möbel- und Innenausbaubereich. Ein kleiner Ausstellungspavillon auf dem Hof lockt schon mal Laufkundschaft an, die sich für einen Einbauschrank oder eine Schiebetür interessieren. Diese Aufträge nimmt er natürlich mit, schaltet jedoch, je nach Bedarf und Kapazität auch Kollegen befreundeter Betriebe ein. Auf diese Weise kommen immerhin (noch) gut 40 Prozent des Umsatzes zustande. Seine Zukunft sieht Roland Heim nicht in diesem Bereich: »Wir wollen der seriöse Partner im Zulieferbereich sein, im Umkreis von 150 km und mit hoher Fertigungskompetenz.« HJG

Drei Maschinen, ein System

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Maschinelle Ausstattung und System-Architektur bei der Roland Heim GmbH.
Maschinentechnik:
• Drei CNC-Bearbeitungszentren von Reichenbacher: Ranc 250 AMB, mit drei Achsen, drei 10-kW-Spindeln, Synchronbearbeitung, 18-fach Werkzeugwechsler; Vision 2 mit vier Achsen, 10-kW-Spindel, 21-fach Bohrgetriebe, 12-fach Werkzeugwechsler; Vision Sprint mit fünf Achsen, 16-kW-Hauptspindel, 24-fach Werkzeugwechsler
• Plattenaufteilsäge (Scheer), Kantenanleimmaschine (HolzHer), Breitbandschleifmaschine (Bütfering), Flachpresse (Bürkle), Membranpresse (Friz) u.a.
Steuerung und Programmierung:
Alle CNCs sind mit dem Programmiersystem NC-Hops der Firma Direkt-CNC verbunden und in ein PC-Netzwerk integriert (d. h.: einheitliche Programmieroberfläche, eine Werkzeugverwaltung für alle Maschinen, einfache Organisation, Abbildung der realen Fertigungswelt); grafische Unterstützung beim Rüsten von Flach- und Traversentisch; werkstückübergreifende Optimierung. von Werkzeug- und Verfahrweg
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