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»Die andere Formatsäge«

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»Die andere Formatsäge«

Das Zuschneiden großer Rohformatplatten mit der Formatsäge erweist sich zuweilen als schwierig. Da sind mehrere Helfer und viel Platz vor und hinter der Säge gefragt. Aus diesem Grund hat Altendorf jetzt eine andere Formatsäge entwickelt.

Mit einem Mann eine Platte mühelos, präzise und effizient aufteilen, das war unser Entwicklungsziel für die F1«, sagte Altendorf-Geschäftsführer Andreas Ploeger, als er auf der Ligna 2009 die Maschine der dds-Redaktion vorstellte. Als den künftigen Anwender stellt er sich Tischler und Schreiner vor, denen die Formatkreissäge zu klein und die Druckbalkensäge zu groß ist. Dazu rechnet er Betriebe mit einem Durchsatz von vielleicht zwölf bis etwa 50 Halbformatplatten je Schicht. »Die Altendorf F1 setzt die Flexibilität der Formatkreissäge auf die Verarbeitung großer Platten um und interpretiert dabei das gewohnte Arbeits- und Bedienprinzip auf neue Art und Weise. Deshalb nennen wir sie die andere Altendorf.« Die Frage, ob die F1 denn eine Format- oder Plattensäge sei, beantwortet er mit »Formatsäge«, und zwar weil die F1 nicht nur rechteckige Platten zuschneiden kann. Mit der um bis zu 46° schwenkbaren Säge- und Vorritzeinheit und einem hochpräzisen Gehrungsanschlag lassen sich nämlich sogar Schifterschnitte ausführen. Die Maschinensteuerung unterstützt dabei den Anwender, lässt ihn das Teil am Bildschirm bemaßen, neigt dann automatisch das Sägeblatt und errechnet alle manuell einzustellenden Winkel- und Längenkoordinaten für den Gehrungsanschlag.

Werkstück liegt und Säge fährt
Anders als bei der klassischen Formatsäge bewegt sich während des Schnittes nicht das Werkstück, sondern das Sägeaggregat. Die Sägeeinheit besteht aus einem Sägewagen mit Haupt- und Vorritzsäge. Während des Schnittes taucht das Sägeblatt um bis zu 60 mm Schnitthöhe aus dem Maschinentisch auf, ansonsten befindet es sich unterhalb der Arbeitsebene.
Links des Sägeblattes befindet sich der Aufgabetisch, rechts der Abnahmetisch, beide mit Luftkissenpolster. Es gibt keinen Parallelanschlag wie bei der klassischen Formatkreissäge. Statt dessen vermag die Maschine, die Platte nach einem Besäum- oder Trennschnitt um eine über die Steuerung vorgegebene Entfernung zu verschieben. Hierfür sind im Aufgabetisch rechtwinklig zur Sägelinie, flächenbündig drei synchron verfahrbare Schieber mit Vakuumsaugern eingelassen. Die Schieber spannen das Werkstück und verfahren es um den von der Maschinensteuerung vorgegebenen Weg, maximal jedoch um 1250 mm. Für weitere Wege parkt die Maschine die Platte auf einer Zwischenposition, fixiert sie vorübergehend mit Pneumatikzylindern am Anschlaglineal, löst die Sauger, fährt die Schieber unter der Platte hinweg zurück, aktiviert erneut die Vakuumspanner und löst die Pneumatikzylinder, um dann die Platte um den restlichen Weg zu verfahren.
Oberhalb der Schnittlinie befindet sich kein Druckbalken. »Statt des Druckbalkens, spannen wir von unten mit Vakuumsaugern. Ein wichtiges Entwicklungsziel war eine kompakte Maschine, die ringsum zugänglich ist und sich von allen Seiten aus beschicken lässt. Deswegen wollten wir oberhalb des Maschinentisches so wenig störende Elemente wie möglich installieren. Aus Sicherheitsgründen mussten wir leider eine Schutzhaube entlang der Sägelinie anbringen«, sagte Wilfried Meyer, Produktmanager und maßgeblich an der F1-Entwicklung beteiligt. Der Wunsch nach freier Zugänglichkeit des Maschinentisches führte letztlich auch zur Entscheidung gegen die auf den Druckbalkensägen etablierten Materialschieber, die die Platte stirnseitig mit Greifern packen. Die Vakuumschieber der F1 ragen nicht über den Tisch hinaus und erlauben theoretisch unendlich breite Zuschnitte aus endlos langen Platten, und das bei einem Platzbedarf von nur knapp 33 m2.
Von allen Seiten zugänglich
Die Materialschieber der F1 sind nicht nur mit Vakuumsaugern bestückt, sondern auch mit ausfahrbaren Klemmnocken. Sie lassen sich als Parallelanschlag nutzen, wenn z. B. Lochplatten oder andere nicht mit Vakuum spannbare Platten zuzuschneiden sind. Außerdem helfen die Nocken, den letzten Plattenstreifen auf den Abnahmetisch zu schieben. Der Maschinenführer bedient die Maschine von allen Seiten. Zum Drehen und Ausrichten der Rohformatplatten begibt er sich an den Aufgabetisch, zum Abnehmen an den Abnahmetisch. Die komfortable PC-Steuerung mit Flachbildschirm lässt sich ganz einfach in beide Richtungen drehen.
Die F1 ist serienmäßig mit einer Zuschnittoptimierung ausgestattet. Das Optimierungsergebnis setzt die Maschinensteuerung sofort in ein Maschinenablaufprogramm um. Es läuft weitgehend automatisch. Wenn der Maschinenführer eingreifen muss, um z. B. einnen Plattenstreifen in die Parkposition zu schieben oder den Besäumabschnitt zu entfernen, wartet das Programm auf einen Tastendruck, um fortzufahren.
Für die Schnittlänge der F1 wählte Altendorf 3700 mm. »Dieses Maß übersteigt zwar die Länge einer normalen Halbformatplatte mit rund 2,75 x 2,10 m um fast einen Meter, eignet sich jedoch auch für das neue 3,30 m lange Objektformat und andere international gängige Formate«, sagt Meyer. GM
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