Zubehör
Selbstheilende Lack-Haut
Oberflächen, die sich bei Beschädigung selbst reparieren – es hört sich an wie Science Fiction, ist aber machbar. Seit Jahren wird daran geforscht, Adler meldet jetzt einen Durchbruch.
Nano-Kügelchen, in der Oberfläche eingeschlossen und mit Flüssigkeit gefüllt: das ist das Prinzip, mit dem Materialforscher erreichen wollen, dass Beschichtungen sich selbst »heilen«. Bei Beschädigung platzen die Mikrokapseln auf und geben ihren Inhalt frei, der dann trocknet und die verletzte Stelle schließt. Bisher waren Kratzer und andere mechanische Einwirkungen – Hagelschlag etwa – der Anfang vom Ende einer Beschichtung: die verletzte Stelle bricht weiter auf, der Oberflächenschutz ist dahin. Besonders Bauteile im Außenbereich sind betroffen. Der Lackhersteller Adler steht jetzt vor der Marktreife mit einem selbst entwickelten Produkt, welches SH-Technology nutzt (SH steht für selbstheilend). Angefangen hat die Forschung mit einem staatlich geförderten Projekt, bei dem Adler mit dem Fraunhofer-Institut IFAM in Bremen kooperiert hat. Die Ergebnisse wurden gemeinsam patentiert. SH-Technology gab es bislang ansatzweise im Bereich Korrosionsschutz und für Kunststoffe. Adler ist nun in der Lage, einer Holzbeschichtung Mikrokapseln beizufügen, welche die Strapazen des Lackiervorgangs überstehen, jahrelang in der Lackschicht stabil bleiben, auf verschiedenen Hölzern funktionieren und dauerhafter Bewitterung standhalten. Mit einer pigmentierten, deckenden Zwischenbeschichtung will Adler selektiv in den Markt einsteigen. Die nächsten Schritte sind ein farbloses Fenstersystem und entsprechende Produkte auch für Holzfassaden.
Adler-Werk GmbH & Co. KG
A 6130 Schwaz
Tel.: +43 (5242) 6922-0, Fax: -999
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