Statt eines langweiligen Schlosskastens zeigen die vom Meisterschullehrer Toni Schmid entwickelten Schubstangenschlösser ihre Funktion und Mechanik.
Toni Schmid, Irschenberg
Ein Beschlag sollte zum Meisterstück passen. Meine Schüler, die ich in München und Traunstein beim Entwurf ihres Meisterstücks begleiten durfte, mochten das Schlichte und Unkomplizierte. Das ließ sich oft nicht mit gängigen Beschlägen in Einklang bringen. Marktübliche Schub- oder Drehstangenschlösser verbergen ihre Funktion und ihre Mechanik in einem langweiligen Schlosskasten, der entweder eingebohrt, eingefräst oder auf die Rückseite der Schranktür aufgeschraubt war. Einige Schüler haben sogar die Schubstangen in einem überfurnierten Kanal versteckt. Diese Mühe könnten sie sich ersparen, denn gutes Design zeigt offen die Funktion.
In diesem Sinne habe ich ein ganz schlichtes Schubstangenschloss aus Edelstahl entworfen. Bei diesem gibt es eigentlich gar keinen Schlosskasten mehr, sondern zwei längliche, an den äußeren Enden abgerundete und in Längsrichtung überblattete Edelstahlklötze. Sie ersetzen den Schlosskasten, sind aber mit einem angefrästen Zahnprofil an jeweils einer Langlochflanke Teil des Getriebes. Ein mit dem Türknopf verbundenes Messingritzel greift gleichzeitig links in das Zahnprofil der vorderen und rechts in das der hinteren Beschlaghälfte ein, sodass sich die Schubstangen ein- und ausfahren lassen (Bild oben links). Die Schlossmechanik ist bei geöffneter Schranktür von außen einsehbar. Aus dieser Grundidee entstand dann eine Raumsparvariante (Bild oben Mitte). Auch meine Meisterschüler haben sich bei der Entwicklung der Schlösser eingebracht. Das Ergebnis war dann schließlich die Variante 3 mit Exzentergetriebe(Bild oben rechts).
Kontakt
Hersteller: Klaus Eberhard Mechanik & Designbeschläge, 83075 Au/Bad Feilnbach, www.eberhard-feinmechanik-design.de