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Highlights aus Düsseldorf

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Highlights aus Düsseldorf

Die Messe Glasstec, die im September in Düsseldorf stattfand, ist die Neuheiten-Show der Glasbranche. Sascha Rentzing stellt interessante Produkte für den Innenausbau und Neuentwicklungen bei schaltbarem Glas vor.

Sascha Rentzing, Freier Journalist, Dortmund

Zu den neuesten Produkten im Bereich der dekorativen Verglasungen zählt das Designglas »Fluid« von Saint-Gobain Glass. Das Besondere ist seine dreidimensionale Wirkung, die nach Angaben des Unternehmens auf einer Neuentwicklung bei der Glasproduktion fußt. Geprägte Passagen im Glas wechseln sich, anders als bei herkömmlichem Gussglas, mit transparenten Bereichen ab. »Diese neue Form der Designprägung entspricht den Wünschen unserer Kunden nach flacheren und moderneren Glasstrukturen«, heißt es dazu bei Saint-Gobain. Die fließende Struktur ermögliche zudem einen problemlosen horizontalen wie auch vertikalen Zuschnitt für die weitere Verarbeitung zu ESG oder VSG sowie für vielfältige weitere Anwendungsmöglichkeiten im Isolierglassektor und im Interieur. Fluid ist aktuell in vier und sechs Millimetern Dicke in der Abmessung 2000 x 3210 mm erhältlich.
AGC Interpane, eine strategische Allianz von Interpane und AGC Glass Europe, hat ihre Produktpalette beim Designglas um neue lackierte Glasprodukte erweitert: »Lacobel und Matelac 2020« ist der Name des neuen Doppelsortiments lackierter Verglasungen. Wie im Namen bereits anklingt, sind die Designgläser in 20 verschiedenen Farben erhältlich. Die neuen Farben finden sich in den Produktlinien »Classics«, »Trendies« und »Exclusives«, die die Kombination mit Werkstoffen wie Holz, Stein oder Metall intuitiver gestalten sollen. Classics bietet zeitlose Farben, zu den Trendies gehören aktuell beliebte Naturfarben und bei Exclusives finden sich verspiegelte, metallische und subtil glitzernde Farbtöne. Architekten, Designer und Möbelhersteller können sich die Farben auch individuell konfigurieren lassen.
Mit Farbe und Textur
Auch Schollglas hat sich auf Designglas spezialisiert und bietet unter anderem mit »Gewe-art« ein digital bedrucktes und pulverbeschichtetes Floatglas an, das mit 20 verschiedenen Motivvorgaben individuelle Design- und Farbgestaltungen ermöglicht. Gewe-art sei nicht nur pflegeleicht und kratzfest, sondern weise ebenfalls eine gute UV-Beständigkeit, eine hohe Abriebfestigkeit und eine starke Beständigkeit gegen Kondenswasser auf. Somit könne es überall im Haus eingesetzt werden, etwa als Tisch oder Arbeitsplatte, Trennwand oder Wandverkleidung und sogar im Laden- und Messebau, heißt es bei Schollglas.
Neuheiten bei schaltbarem Glas
Mit intelligentem Architekturglas lassen sich im Zusammenspiel von Licht, Brillanz und Transparenz interessante Effekte erzielen.
Die sogenannte Aled-Technologie des österreichischen Unternehmens Lightglass Technology ermöglicht ein entsprechendes Produkt, das allen technischen Anforderungen im Innen- und Außenbereich entspricht: Eine lichtleitende Ebene im Isolierglasverbund macht ein einfaches Fenster, eine Trennwand oder Fassade zur Lichtquelle. Die Technologie erlaubt nach Unternehmensangaben sowohl völlige Transparenz wie bei herkömmlichen Fenstern, als auch die vollkommen homogene und blendfreie Beleuchtung von Glas. Dabei reguliert sich das System automatisch gemäß der aktuellen Lichtsituation. Gesteuert und programmiert wird das Ganze per App oder über gängige Gebäudesteuerungen.
Auch Fassaden, die mit sogenannten elektrochromen Fenstern ausgestattet sind, haben Auswirkungen auf das Licht und damit auf die Stimmung in Räumen. Das Glas passt sich dank integrierter Nanopartikel automatisch den Lichtverhältnissen an und blockt Sonnenstrahlen ab, damit die Räume nicht zu sehr erhitzen und zu hell werden. Econtrol-Glas etwa hat elektrochrome Scheiben entwickelt, deren Schaltzeit von der hellsten bis zur intensivsten Färbung 20 bis 25 Minuten beträgt. Im gedimmten Zustand werde nur noch zwölf Prozent der Strahlung durchgelassen, der Rest reflektiere an den Partikeln. Econtrol-Glas hat in Europa bereits diverse Bürogebäude, Wohngebäude und öffentliche Gebäude mit schaltbarem Fensterglas ausgestattet.
Der Technologiekonzern Merck verfolgt eine andere Variante von schaltbarem Glas. Er investiert 15 Mio. Euro in die Entwicklung und Produktion von Fensterscheiben, die noch schneller auf Lichtveränderungen reagieren sollen als vergleichbare schaltbare Glaslösungen. Dazu verwendet Merck eine Mischung aus Flüssigkristallen, die auch in Displays von z. B. Smartphones eingesetzt werden. Die Technik erreiche zwei Effekte, sagt Merck-Manager Martin Zitto: Sie verdunkele das Glas als Sonnenschutz und lasse es opak, also undurchsichtig werden.
Auch wenn sich die technologische Basis von anderen schaltbaren Gläsern unterscheidet, ist die Funktionsweise von Flüssigkristallglas ähnlich: Die Mischung wird zwischen zwei miteinander verklebte Glasscheiben gefüllt. Durch Anlegen einer Spannung können die Kristalle in verschiedene Anordnungen gebracht werden. Es fällt mehr oder weniger Licht durch die Schicht – die Fenster sind entweder durchsichtig oder undurchsichtig. Noch sind die Flüssigkristallscheiben nicht auf dem Markt verfügbar. Geplant ist, die Fertigung Ende 2017 zu starten.

Herstellerlinks

www.interpane.com

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