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Transporter: die neue Generation

Technik
Transporter: die neue Generation

Im Februar (dds 2/2006, S. 42) haben wir mit der damals aktuellen Übersicht der Kleintransporter bis 3,5 t einen Generationswechsel angekündigt. Es war eine schwere Geburt, die von März (Mercedes-Sprinter-Vorstellung) bis zur IAA Ende September dauerte: Erst kurz vor Hannover erblickten die Transporter von Fiat und Opel das Licht der Welt beziehungsweise waren sie reif für eine öffentliche Vorstellung. Unsere aktualisierte Marktübersicht bietet Orientierungshilfen in dem für den Handwerker wichtigen Sektor der Kleintransporter.

Hannover hat sich gelohnt – die Neuerungen und Innovationen der Automobilhersteller für den Transporterbereich können sich sehen lassen. Besonders die mittelgroßen Transporter (von 2,8 bis 3,5 t) haben optisch und technisch eine Dimension erreich, die noch vor wenigen Jahren undenkbar und vor allem völlig unbezahlbar erschien. Ein Beispiel dafür ist das adaptive elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP), das auch den Zustand auf der Ladefläche oder im Laderaum erfasst und die Daten mit in das vernetzte Brems- und Stabilisierungsprogramm einspeist. Oder die Berg-Anfahrhilfe, die das kupplungschonende Anfahren am Berg erleichtert. Der inzwischen erreichte höhere Komfort ist ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Vorteil für die Sicherheit.

Tatsache ist, dass die Hersteller bei der großen Nutzfahrzeugschau in Hannover nicht etwa »runderneuerte« Fahrzeuge, sondern teils völlig neue Transporter vorgestellt haben. Wir verzichten an dieser Stelle darauf, einzelne Modelle herauszuheben: Die wichtigen Neuheiten werden wir in den nächsten Monaten in einzelnen Beiträgen vorstellen, wie gehabt nach einem anwenderspezifischen Test in einem Schreinerbetrieb.
Gemeinsam ist, dass bei allen Herstellern
  • die Sicherheit der Fahrzeuge deutlich zugenommen hat,
  • der Nutzeffekt verbessert wurde,
  • es im Transporterwesen nur noch Mobile mit Euro-4-Zulassung gibt, Dieselaggregate also noch nie so sauber waren wie heute,
  • die Fahrerhäuser zugunsten von Fahrer und Insassen freundlicher und angenehmer gestaltet wurden,
  • bei nahezu allen 2,8- bis 3,5-Tonnern sowohl das adaptive ESP als auch die Berganfahrhilfe zu bekommen ist
  • und dass fast alle Anbieter auch Modelle im Programm haben, die den Rahmen normaler Transporter sprengen und mit höheren Nutzlasten und größeren Aufbauten aufwarten.
Zum letzten Punkt gleich ein wichtiger Hinweis: Wenn Sie einen Transporter mit über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht haben, brauchen Sie oder Ihr Fahrer zusätzlich zum normalen Führerschein einen so genannten Fahrerpass. Das schreibt eine neue EU-Verordnung vor. Dieser Fahrerpass wird von den zuständigen Führerscheinstellen bei der Stadt oder beim Landratsamt ausgegeben (Passbild mitbringen!).
Positiv für das Handwerk ist zu vermerken, dass jetzt wohl alle Anbieter den Bedarf des Handwerkermarktes erkannt und ihr Angebot danach ausgerichtet haben. So ist es nicht verwunderlich, dass es bereits im Portefeuille der meisten Hersteller werksseitig hergerichtete Schreinerfahrzeuge gibt, die samt den entsprechenden Komponenten direkt beim Händler bestellt werden können. Nach wie vor nehmen aber natürlich auch herstellerunabhängige Spezialisten wie Bott, Servicemobil, Sortimo und Würth die schreinerspezifische Umrüstung des neuen Transporters vor. Eine schwedische Universität will übrigens ermittelt haben, dass sich der Aufwand für ein auf die berufliche Bedürfnisse umgerüstetes Fahrzeug auch rechnet: »Die zusätzliche Investition von maximal 3000 bis 4000 Euro macht sich bezahlt, wenn man über 10000 km im Jahr fährt und alle bisherigen Eventualitäten (Sicherheit, Ordnung, Übersicht, gesparte Holfahrten etc.) berücksichtigt.« Nie war der Nutzfahrzeugmarkt so interessant wie heute, denn der Schreiner kann sich seinen Transporthändler aus dem Bereich der Drillinge oder Zwillinge (und natürlich auch bei den Einzelprodukten) aussuchen. Dass Renault, Nissan und Opel gemeinsame (Produktions-)Sache machen, ist ebenso bekannt wie das Faktum, dass die Modelle Ducato, Boxer und Jumper aus einer süditalienischen Fiat-Fabrik stammen und dass diese Mobile über Fiat selbst und über die PSA-Gruppe (Citroen und Peugeot) vertrieben werden. Ein Allianz, die schon seit 25 Jahren besteht und die sich, so die beteiligten Unternehmen unisono, gelohnt hat.
Dabei ist Fiat mit seinem Ducato bei Wohnmobilen führend, während sich Citroen, wie immer, um handwerkliche und kommunale Zielgruppen kümmert und die Saarbrücker (Peugeot) sich auf ihre Händler verlassen.
Besondere Anstrengungen unternehmen die Kölner Ford-Werke mit ihrem in der Türkei gebauten Transit. Wieder einmal ist Europas Nr. 1 im Bereich bis 3,5 t als »Van of the Year« gekürt worden. Dass es den Transit jetzt auch mit Allradantrieb gibt, ist für Schreiner, die im Mittelgebirge leben und auch bei schlechtestem Wetter zum Kunden müssen, eine gute Nachricht. Ein Verkäufer von Ford Zakowski, Niederzissen, erzählt: »Ein Kunde hat sich einen Allrad-Transit-Bus bestellt, einmal, um wochentags damit zu seinen Baustelle hier in der Eifel oder im Westerwald zu kommen, andererseits fährt er am Wochenende immer mit seiner Familie zum Skilaufen in die Ramsau.« Warum nicht?
Neben den kleinen Transportern in der Dreiviertel- bis Eintonner-Nutzklasse wie z. B. Citroen Berlingo, Fiat Scudo, Opel Combo, Peugeot Export, Renault Kangoo und dem neuen, erfolgreiche VW Caddy fiel uns in Hannover besonders der Nissan Kubistar auf, ausgebaut zum Servicemobil.
Die Stars in der Transporterklasse (bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht, wenige Ausnahmen darüber: Mitsubishi Canter Eco Hybrid, Iveco Daily, Nissan Atleon) waren eindeutig
  • der Ford Transit
  • der Citroen Jumper (und seine Geschwister Fiat Ducato und Peugeot Boxer)
  • der Renault Master (und seine Geschwister Opel Vivaro und Nissan Cabstar)
  • der Mercedes-Benz Sprinter und sein Bruder VW Crafter
Zur Vermarktungsstrategien gehört heute bei allen Herstellern, dass die Bereiche Mittelstand und Handwerk als zugkräftige und solide Partner mehr unterstützt werden sollen. Nicht nur mit bedarfsgerecht hergerichteten oder umgerüsteten Fahrzeugen (Branchenmobilen), sondern genauso intensiv auf dem Gebiet der Beratung, Finanzierung und des Leasings.
Beispiel Nissan: Die neue Palette mit Kubistar, Primastar, Cabstar, Interstar und Atleon sowie dem neue Pickup Navara steht. Doch im brutalen europäischen Markt Fuß zu fassen ist nicht einfach. Die vielversprechende Lösung: Nissan geht im Nutzfahrzeugbereich mit Volvo-Truck zusammen (die Schweden haben nur große Lkw im Programm). Volvo kann damit »eigene« Transporter und Kleinlaster anbieten. Und Nissan hat einen angesehenen europäischen Partner. Gemeinsam mit 40 gut eingeführten Volvo-Händlern und 60 qualifizierten Nutzfahrzeughändlern von Nissan sollen Beratung, Service und Verkauf miteinander verzahnt werden, berichtet Projektleiter Fernandi Guida.
Und wo jetzt kaufen? Guter Rat ist nicht einfach. Wichtig ist das Vertrauen in das Fahrzeug – und in den Händler: Er muss bereit sein, insbesondere in kritischen Situationen, also wenn das Fahrzeug liegen bleibt, für Mobilität zu sorgen, und das auch nachts und am Wochenende, kurz gesagt: erstklassigen Service bieten. Dieter Rolfes
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