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„Strategie heißt das Zauberwort“

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„Strategie heißt das Zauberwort“

Gut 200 Tage ist Dr. Bettina Wehrisch als Geschäftsführerin des BHKH in Berlin im Amt. Ein paar kurze Fragen, und dann auf nach Hannover!

Frau Dr. Wehrisch, haben Sie sich Ihren neuen Job so vorgestellt?

Ja, ich wusste schon recht genau, was auf mich zukommt. Mir war klar, dass die Bandbreite dessen, was Tischler und Schreiner alles machen, groß ist, die Wirklichkeit hat meine Vorstellung aber noch deutlich übertroffen. Das gilt auch für das Thema Design.
Überrascht, dass das Tischlerhandwerk ein gestaltendes Handwerk ist?
Nein, überrascht nicht. Die Vielfalt des Berufsbildes habe ich aber tatsächlich erst im Kontakt mit den Betrieben kennengelernt.
Ihr schwerwiegendster Fehler bisher?
Richtig große Fehler gab es (hoffentlich) keine, es waren jedenfalls keine dabei, die ich nicht wieder gutmachen konnte.
Die wichtigste Aufgabe, an der Sie zur Zeit arbeiten?
Tischler- und Schreinerbetrieben Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Strategie heißt das Zauberwort. Spezialist für Einbruchsicherheit oder barrierefreies Leben, für Altbaurenovierung oder gesundes Wohnen sind z.B. solche strategischen Richtungen, in die sich ein Betrieb bewegen kann. Wir unterstützen ihn mit allem notwendigen Know-how.
Das größte Problem, das Tischler und Schreiner heute haben?
An erster Stelle stehen die schlechten politischen Rahmenbedingungen fürs Handwerk allgemein. Nehmen Sie z.B. die Ein-Euro-Jobs: Die Kommunen lassen handwerkliche Tätigkeiten zunehmend von Ein-Euro-Jobbern ausführen und machen damit unseren Betrieben Konkurrenz. Das muss aufhören. Oder der übertriebene Kündigungsschutz: Wir fordern, dass für Betriebe unter 20 Mitarbeitern bei Neueinstellungen der Kündigungsschutz ganz entfällt.
Ihr Rezept gegen die zurückgehenden Mitgliederzahlen der Innungen?
Wir haben in Zusammenarbeit mit unseren Landesverbänden eine ganze Palette von geldwerten Leistungen zu bieten, die jedem Betriebsinhaber echte Vorteile im Wettbewerb verschaffen. Das müssen wir rüberbringen. Vor allem bei den jüngeren Tischlern geht es darum, den Innungsgedanken wieder populär zu machen.
Beispiele, wie Betriebsinhaber von Ihrer Arbeit profitieren?
Wir stellen Lizenzen z.B. für WK2-Fenster oder handlaufgetragene Treppen zur Verfügung, bieten günstige Bezugsmöglichkeiten für Autos, Handys usw. durch Rahmenverträge mit den Herstellern, entwickeln Weiterbildungs- und Qualifizierungsmodule u.a.m.
Warum soll ein Tischler/Schreiner den Stand des BHKH auf der Ligna in Hannover besuchen?
Weil er sich hier zu den verschiedensten Themen informieren und beraten lassen kann, Kollegen trifft und sich vor allem selbst davon überzeugen kann, wie wir ihn unterstützen!
Das Interview führte dds-Chefredakteur Hans Graffé. Der BHKH präsentiert sich auf der Ligna in Halle 11 unter dem Motto „Tischlertreff und Schreinerschau: Info, Beratung & mehr“ auf rund 800 m2 Ausstellungsfläche.

Dr. Bettina Wehrisch
Die 34-jährige promovierte Juristin ist seit 1.9.2004 Geschäftsführerin beim BHKH. Zuvor war sie bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände BDA tätig.
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