Wie arbeiten Tischler und Innenausbauer in den USA? Michael Eckert war auf der anderen Seite des großen Teiches unterwegs und hat sich beim Traditionsunternehmen Randall Brothers in Atlanta umgesehen.
Randall Brothers ist ein amerikanisches Traditionsunternehmen aus dem Bundesstaat Georgia im Süden der USA. Das Unternehmen beschäftigt 25 Mitarbeiter und kann auf eine über 125-jährige Geschichte zurückblicken. Randall hat sich auf individuelle Kundenwünsche im Bereich Bauelemente und Denkmäler spezialisiert, insbesondere im Kolonialstil der Region Atlanta und im sog. »Craftsman-Style«. Dieser hat seinen Ursprung in der britischen Arts-and-Crafts-Bewegung, die in den frühen 1860er-Jahren begründet wurde. Originalität, Einfachheit der Form, Verwendung lokaler Naturmaterialien und die Erkennbarkeit des Handwerks sind wesentliche Merkmale davon. Der Name der Bewegung American Craftsman stammt von der populären Zeitschrift »The Woodworkers Journal«, die manchem Amerikaliebhaber bekannt sein dürfte. Gegründet wurde das Magazin im Jahr 1901 von dem Philosophen, Designer, Möbelhersteller und Herausgeber Gustav Stickley. Das Magazin stellte Haus- und Möbelentwürfe von Harvey Ellis, der Greene und Greene Company und anderen vor. Die Entwürfe waren u.a. inspiriert von spezifisch amerikanischen Vorläufern wie den Shaker-Möbeln.
Für historische Nachbauten bietet Randall ein breites Spektrum an vorgefertigten Elementen, wie Profile, Jalousien, Treppenstufen, Konsolen oder Säulen. Auch originalgetreue Beschläge zählen dazu. Im Bereich Bauelemente werden moderne Verbundprofile verwendet – Wärmeschutz ist inzwischen auch in den USA ein Thema! Für Liebhaber alter Holzbearbeitungsmaschinen ist die Fertigung von Randall eine Fundgrube. Neben amerikanischen Standardmaschinen sind es vor allem deutsche Fabrikate, wie z. B. ein Vierseiter von Weinig, die schon lange im Einsatz sind und gut gepflegt werden. Michael Eckert
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