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Sägt sich’s ohne Säge besser?

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Sägt sich’s ohne Säge besser?

Über den Sinn von Nesting in Tischlereien hat dds mit Dieter Rezbach und Martin Kohnle von der Unternehmensberatung Lignum Consulting, Kupferzell, gesprochen.

Der englische Begriff Nesting steht für das Schachteln der Werkstücke in die Rohformatplatte. Häufig wird die Bedeutung des Begriffs auch noch ausgeweitet auf das physikalische Aufteilen von Platten in Werkstücke mit beliebiger Kontur auf einer Oberfäse. Beim Nesting-Verfahren kann man auf die Säge verzichten und den Plattenzuschnitt in einer Aufspannung mit einer weitgehenden Komplettbearbeitung vornehmen. So können Holzverarbeiter den Verschnitt minimieren, auf eine teure Plattensäge verzichten und ihre Produktion verschlanken. Dieter Rezbach und Martin Kohnle von Lignum Consulting (www.lignum-consulting.de) sehen diese Vorteile jedoch nur gegeben, wenn das Konzept in die strategischen Ausrichtung des Betriebes passt. Wer sich mit dem klassischen Innenausbau befasst, müsse ständig flexibel auf Kundenwünsche reagieren, mal etwas nachschneiden oder von einer großen Platte manchmal nur einen Streifen abtrennen. Das Nesting-Konzept sei für einen Handwerker recht starr und bedürfe einer intensiven Arbeitsvorbereitung, mit dem Ziel, möglichst immer ganze Rohformatplatten aufzuteilen. Außerdem müsse man genügend Aufträge haben, um so eine Maschine auch rentabel auszulasten.

Spezialisierte Tischler, die sich mit ebenfalls spezialisierten Kollegen in einem Netzwerk gegenseitig ergänzen, könnten mit dieser Technik bestimmt sinnvoll arbeiten, vor allem wenn sie viele Freiformteile herstellen. Bei überwiegend rechtwinkligen Teilen sollte man jedoch einen detaillierten Kostenvergleich zur konventionellen Fertigung ziehen, denn bei größeren Stückzahlen sei die Plattensäge wirtschaftlicher.
Zur Vorsicht raten die Berater in Bezug auf die erhofften Verschnitteinsparungen. Diese seien bei kleinen und richtungsungebundenen Werkstücken am größten. Da viele Nesting-Maschinen recht klein sind und nur die halbierten handelsüblichen Halbformate verarbeiten können, ergeben sich laut Rezbach und Kohnle häufig deutlich eingeschränkte Optimierungsmöglichkeiten. GM
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