Vor zehn Jahren wollte Dr. Martin Dressler bei Leuco einen besonders leisen Fräser zum Formatieren entwickeln. Mit dem Prototypen begab er sich ins Labor zu seinem Kollegen Siegfried Steimle, der das Werkzeug in die Datenbank seiner CNC einpflegte und damit ein Werkstück formatierte. Noch bevor die Maschine das Programm abgearbeitet hatte, hörte er schon, dass der Lärmpegel eher ein wenig zugenommen und er sein Ziel verfehlt hatte. Dennoch entnahm dann Siegfried Steimle das Werkstück und schaute es sich an. Eine so gut gefräste Fläche ohne Ausrisse, Rattermarken oder ausgefransten Holzfasern hatte er bisher noch nicht gesehen.
Das Besondere des Fräsers ist ein großer Achswinkel zwischen Schneide und Drehachse von mehr als 55°. Dieser sorgt für einen ziehenden Schnitt und geringe Schnittkräfte. Das bringt nicht nur große Standwege mit sich, sondern auch hervorragende Oberflächen. Es bleiben keine losen Holzfasern zurück, die sich beim Beizen oder Lackieren aufrichten könnten. Das diamantbestückte Werkzeug besäumt die Dekore und Beschichtungen in hervorragender Qualität. Es schneidet die Deckschichten wie mit einer Schere durch den großen Achswinkel. Es gibt dabei keine Ausbrüche auch nicht bei schwierigen Materialien wie Furnier. Und selbst, wenn man auf den Schmalseiten beim Formatieren im Massivholz mal die Überschnittspuren der vielen Schneiden sieht, sind diese mit sehr kleinem Schleifaufwand schnell beseitigt.
Aus diesem Test ist die inzwischen zehn Jahre alte »P-System-Fräser«-Serie hervorgegangen. Zunächst nahm Leuco P-System-Fräser zum Formatieren auf dem BAZ sowie zum Fügen auf der Kantenanleimmaschine ins Programm auf. Es folgten Falz-, Fase- und Nutfräser, Fräser mit 400 mm Durchmesser und Schaftfräser mit nur 6 mm Durchmesser. P-System-Fräser erlauben feine Fräsbearbeitungen selbst quer zur Faser und über die Werkstückecke hinaus. –GM