Neue Hölzer braucht das Land!

Nogal (Juglans australis syn. neotropica) Der südamerikanische Nussbaum ist mit dem europäischen und nordamerikanischen eng verwandt. Das Kernholz wird vor der Trocknung gedämpft und hat einen intensiven schwarzbraunen Grundton. Die Zeichnung erinnert an amerikanischen Nussbaum. Die Dichte beträgt bei 12 Prozent Restfeuchte ca. 0,62 t/m3, die Brinellhärte liegt bei 30 N/mm2. Verwendung findet Nogal als Ausstattungsholz im Innenausbau, als Parkett und im Möbelbau. Es ersetzt andere Nussbaumhölzer sowie Wengé / Panga-Panga.

Kokospalme (Cocus nucifera) Palmholz ist kein Holz im üblichen Sinne, sondern das tragende Element der Kokospalme. Das Holz ist quasi ein Nebenprodukt der Palmnusserzeugung. Bedingt durch seinen faserigen Charakter und die markante Abgrenzung zwischen dunklen Gefäßbündeln und hellem Speichergewebe, besitzt es eine ungewöhnliche Optik. Die Dichte schwankt stark innerhalb des Stammes. Gefragt sind vor allem die schweren, dunklen Qualitäten. Die lieferbaren Querschnitte sind oft auf 32x120 mm begrenzt. Verwendung im Möbel- und Innenausbau, oft als gestalterisches Element.
Katalox (Swartzia cubensis) und Morado (Machaerium scleroxylon) Die zwei Schmetterlingsblütler haben einige Gemeinsamkeiten: Beide sind Lateinamerikaner, sehr hart und überaus selten. Im Gegensatz zu den beiden ersten Hölzern ist ihre Verfügbarkeit begrenzt und ihre Verwendung damit auf dekorative Akzente, Unikatmöbel und Spezialanwendungen eingeschränkt. Katalox ist farblich sehr variantenreich, von blasslila über rotbraun bis zu dunkelviolett und grauschwarz. Es wird mitunter als Ersatz für Ebenholz genommen. Morado, auch Santos-Palisander genannt, pendelt dagegen von hellbraun marmoriert über braunrot zu schwarz gestreift. Das spezifische Gewicht beider Hölzer liegt bei 12 Prozent Feuchtigkeit um die 0,95 t/m3. Für Katalox werden HM-bestückte Werkzeuge empfohlen. Der Staub beider Hölzer kann Schleimhäute irritieren, deshalb auf gute Absaugung achten! Katalox ist extrem hart und abriebfest (Brinellhärte 55 N/mm2; Morado: 42 N/mm2). Furniere sind in begrenztem Umfang verfügbar.

Tajibo/Ipé (Tabebuia impetiginosa) Padouk (Pterocarpus indicus, P. angolensis) Tajibo/Ipé und Padouk sind zwei von drei edlen Schwergewichten (als drittes folgt Machiche). Wer zertifiziertes Burma-Teak sucht, stößt früher oder später auf diese beiden Austauschhölzer. Tajibo (sprich: Tach-i-bo) stammt aus Bolivien, Ipé ist die brasilianische Schwesterbaumart. Beide werden dort eingesetzt, wo Dauerhaftigkeit, Formbeständigkeit und Optik eine Rolle spielen (Dichte: 0,96 t/m3, Brinellhärte: mindestens 42 N/mm2). Etwas weniger hart, doch ebenso standfest sind die beiden Padouk-Arten Pterocarpus indicus aus dem pazifischen Raum und P. angolensis aus Ostafrika (Dichte: 0,70 t/m3, Brinellhärte 32 N/mm2). Während Tajibo und Ipè eine braun-olive Grundfarbe besitzen, kommen die zwei Padouk-Arten dem Teakholz in Farbe und Struktur am nächsten. Die Bearbeitung der technisch getrockneten Hölzer ist unproblematisch, desgleichen die Oberflächenbehandlung mit Ölen, Lasuren und Lacken. Wegen der exzellenten Eigenschaften ist die Anwendung sehr vielseitig: Möbel- und Innenausbau, Parkett, Nassräume, maßhaltige Rahmen, Bootsbau, Objekte des gehobenen Garten- und Landschaftsbaus, Sport- und Streichbögen etc.

Machiche (Lonchocarpus castilloi) Das dritte Schwergewicht im Bunde erinnert von der Farbe her eher an Sipo, ist aber dichter und schwerer. Die Baumart Machiche stammt aus Mexiko und Guatemala, wo sie recht gut vertreten ist. Rohdichte (0,85 t/m3) und Härte (38 N/mm2) liegen über der von Eiche. Das Holz ist in der Grundfarbe braunrot und dunkelt so gut wie nicht nach. Es lässt sich gut und ohne besondere technische Probleme verarbeiten. Die Verwendung reicht von Regalen und Möbeln über Parkett bis hin zu Musikinstrumenten.

Cedro (Cedrela odorata, C. lilloi) Botanisch gehört Cedro zur Familie der Meliaceae; er ist verwandt mit dem echten Mahagoni und den afrikanischen Arten Sipo und Khaya. Die Gattung Cedrela ist in Lateinamerika weit verbreitet und vergleichsweise gut verfüg- bar. Das Kernholz ist rosafarben, am Licht nachdunkelnd. Die Poren sind mittel- groß, oft mit dunklen Inhaltsstoffen gefüllt. Faserverlauf überwiegend gerade, frisches Holz stark aromatisch, später nachlassend, insgesamt schlicht. Die Dichte beträgt bei 12 Prozent Holzfeuchte 0,52 bis 0,58 t/m3 je nach Herkunftsgebiet und Standort. Cedro ist gut zu bearbeiten. Verleimung und Oberflächenbehandlung wie Meranto oder Sipo. Einsatz im Möbel- und Innenausbau, für maßhaltige Rahmenwerke wie Fenster und Türen sowie zum Bau von Zigarrenschränken. Ersetzt echtes Mahagoni, Sipo, Khaya und Meranti

Feuerlandkirsche (Nothofagus obliqua) Die Feuerlandkirsche – den Namen verdankt sie ihrer intensiven Herbstfärbung – gedeiht im südlichen Chile, wo die Winter oft härter sind als bei uns. Sie ist keine tropische Baumart, sondern botanisch mit unserer Buche verwandt. Ihr Kernholz ist rosa bis rotbraun, vom hellen Splint deutlich unterschieden; leicht gefladert und gestreift; dunkle Zuwachszonen sind häufig. Die Dichte bei einer Holzfeuchte von 12 Prozent wird mit 0,67 t/m3 angegeben. Die Feuerlandkirsche lässt sich gut bearbeiten. Eingesetzt wird sie im Möbel- und im gehobenen Innenausbau, als Furnier sowie für Parkett und Drechselartikel.

Peroba Rosa (Aspidosperma cylindrocarpon) Peroba Rosa steht für einige Arten der Gattung Aspidosperma. Hier stellen wir eine in Bolivien heimische Art vor, die an das Holz der europäischen Birne erinnert und bei Espen hausintern auch bolivianisch Birnbaum genannt wird. Ihr Kernholz besitzt eine lachsfarbene Grundfarbe, verblasst etwas unter Lichteinfluss und ist ausgesprochen feinporig. Die Zuwachszonen sind deutlich erkennbar. Die Erscheinung ist unauffällig homogen, wegen der Farbgebung insgesamt dekorativ. Die Dichte beträgt bei 12 Prozent Holzfeuchte ca. 0,75 bis 0,80 t/m3, die Brinellhärte liegt bei 38 N/mm2 (Eiche: 34) . Peroba Rosa wird als Parkett, im Möbel- und Innenausbau und von Drechslern eingesetzt. Die Art ersetzt europäischen Birnbaum.