Mode oder mehr?

Dauerbrenner Der gesellschaftliche Trend zu hoher Mobilität und modernem Design verlangt nach Holzwerkstoffen mit geringem Gewicht, hoher Festigkeit und maximaler Gestaltungsfreiheit. Hinzu kommen stetig steigende Rohstoff-, Energie- und Logistikkosten. Vor diesem Hintergrund ist das Thema Leichtbau sicherlich mehr als ein Trend und wird sich als »Dauerbrenner« in Handwerk und Industrie etablieren. Manfred Riepertinger Produktmanager Span-/MDF-Platten Egger GmbH & Co. KG

Produkte der Zukunft Extrem leichte Holzwerkstoffplatten aus massivem Holz mit einer hohen Festigkeit – das sind die Produkte, die die Tischler in Zukunft benötigen. Bereits vor drei Jahren haben wir unser Programm leichter Tischlerplatten vorgestellt. Das Produkt hat sich erfreulich entwickelt, so dass es nun zu einem festen Bestandteil unserer Palette geworden ist. Natürlich ist der Gewichtsvorteil umso größer, je dicker die Platten sind. Wenn wir jedoch unsere Umsätze in den Dicken 13 bis 98 mm ansehen, so wird ein großer Teil in 16, 19 und 22 mm erzielt. Martin Geiger Produktmanager Moralt Tischlerplatten GmbH & Co. KG
Sehr begrenzte Einsatzmöglichkeiten In meinem Innenausbaubetrieb verarbeiten wir Wabenplatten nur sehr selten. Da wir keine Fahrzeuge ausbauen, ist die Gewichtseinsparung für uns kein Thema. Gelegentlich nutzen wir Waben- türrohlinge als Arbeitstischplatten. Bei Zimmertüren rate ich meinen Kunden von Wabenkonstruktionen ab, zum einen, weil sie meistens um mindestens 3 mm durchgebogen sind, und zum anderen, weil sie schalltechnisch nicht im geringsten die Minimalanforderungen erfüllen. Die zurzeit häufig nachgefragten dicken Schrank- und Regalstollen fertigen wir im Foldingverfahren als U-Profil aus ganz normalen Spanplatten. Das Ergebnis ist eine handwerklich sehr wertvolle Arbeit, weil sich die Furnierabwicklung durchgängig über die drei sichtbaren Seiten erstreckt. Mögliche Preisvorteile der Wabenplatte spielen da für meine Kunden keine entscheidende Rolle. Klaus Haselhoff Tischlermeister, Willich

Besseres Handling Für mich ist die Entwicklung der Leichtbauplatte mehr als eine Mode. Der Vorteil liegt für uns ganz klar im einfacheren Handling in der Werkstatt. Das Problem im Handwerk ist die Kante: Stützkanten sind viel zu aufwändig, das macht kein Mensch. Es sind aber Decks von mindestens 8 bis 10 mm erforderlich, um die Kante wie gewohnt aufzubringen. Leichtbauplatten unter 40 mm sind daher für uns kein Thema, da sie fast nur aus Deckschicht bestehen ...
Bernhard Daxenberger Schreinerei Daxenberger, Seeon