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Mit Erdgas auf der Überholspur

Technik
Mit Erdgas auf der Überholspur

Preise für Benzin und Diesel steigen weiter –neben dem Elektroantrieb ist auch der Erdgasantrieb eine ökonomische und ökologische Alternative. Rund 92 000 Erdgasautos fahren bereits in Deutschland, weltweit sind es mehr als 13 Millionen.

Andreas Fritzsche

Ein Transporter mit Erdgasantrieb kann harte Rechner überzeugen: Treibstoffkosten halbieren sich, die gesamten Betriebskosten sinken im Vergleich zum Diesel bis zu 30 Prozent. Ein ermäßigter Steuersatz auf Erdgas macht es möglich, er gilt noch bis zum Jahr 2018. Es gibt noch einen weiteren Grund, auf Erdgas umzusteigen: Abgase bilden in der Luft wesentlich weniger Ozon als Benziner und Diesel. Die Deutsche Energie Agentur (dena) gibt an, dass die Stickoxide auf 4,7 Prozent der Werte für ein Dieselfahrzeug mit Partikelfilter sinken. Der um 25 Prozent geringere CO2-Ausstoß mindert die Kfz-Steuer. Darüber hinaus gibt es wenig oder keine Unterschiede, weder in der Versicherung, noch in der Fahrleistung, die bei neuen, auf Erdgas optimierten Serienfahrzeugen sogar höher ausfallen kann. Inzwischen gibt es in Deutschland mehr als 900 Tankstellen, Versorgung mit Kraftstoff ist kein Problem, ebenso wenig das Parken in Tiefgaragen.
Der Wiederverkaufswert mit Erdgas betriebener Fahrzeugen gilt laut DAT (Deutsche Auto Treuhand) als gut. Auch beim TÜV läuft alles glatt: Es sind keine häufigeren Werkstattbesuche als normal nötig. Mehrkosten für den Erdgasmotor amortisieren sich je nach Fahrleistung meistens innerhalb von 18 Monaten. Für Handwerker bietet die Autoindustrie ein breites Spektrum an Gastransportern an: vom Kleinsttransporter Fiorino bis zum 7-Tonner-Iveco Daily.
Umfangreiches Angebot
Der CNG-Motor (steht für Compressed Natural Gas) des Iveco Daily basiert auf einem 3,0-Liter-Dieselmotor. Der Iveco ist monovalent, fährt also ausschließlich mit Erdgas. Ein kleiner Benzintank mit 14 Litern dient als Reserve oder zum Starten. Die fünf Erdgastanks und der optionale Zusatztank sind unterflurig montiert und werden durch spezielle Abdeckungen geschützt. Einem Unfall halten sie sicher stand. Das Ladevolumen ist nicht beeinträchtigt.
Variationen des Daily-Kastenwagens gibt es mit einem zulässigem Gesamtgewicht zwischen 3500 und 5200 kg. Die Fahrgestelle mit Normal- oder Doppelkabine sind mit 6500 bzw. 6300 kg zulässigem Gesamtgewicht lieferbar.
Mercedes-Benz bietet die Sprinter 316 NGT und 516 NGT monovalent oder bivalenten an. Bivalent lässt sich der 1,8-Liter-Vierzylinder auch mit Benzin betreiben und hat so eine Reichweite von insgesamt bis zu 1200 km. Gastanks sind platzsparend unterflurig montiert und schränken den Laderaum in keiner Weise ein.
Hohe Wirtschaftlichkeit, modernes Design, innovative Ausstattungsdetails und große Vielseitigkeit machen den Größten in der Modellpalette von Fiat Professional nicht nur für Handwerker zum Favoriten: Der Fiat Ducato punktet als Natural Power in den Ausführungen Kastenwagen verblecht, verglast und teilverglast, Fahrgestell mit Flachboden und als Kombi. Durch die Montage der Gasflaschen unter dem Fahrzeugboden wird die uneingeschränkte Nutzung des Laderaums gewährleistet. Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung ist Fiat heute europaweit führender Hersteller von Transportern mit Erdgasantrieb.
Große Vielfalt bei den Kleinen
Das weitaus größte Angebot an Erdgas-transportern bieten die Hersteller bei den sogenannten Kleintransportern. Caddy, Combo oder Doblò heißen die Raumwunder, die als Maxi-Ausführung immerhin ein Laderaumvolumen von 4,6 Kubikmetern und eine Zuladungen von bis zu 1000 kg ermöglichen. Der Volkswagen Caddy führt die Klasse der Stadtlieferwagen mit einem Marktanteil von 43,5 Prozent an.
Beim Caddy Eco Fuel fassen die unter dem Wagenboden positionierten Tanks 26 kg Erdgas, beim Maxi 37 kg. So wird eine Wegstrecke von 440 bis zu 570 km beim Maxi möglich. In Kombination mit einer Benzinreserve von 13 Litern ergibt sich eine Gesamtreichweite von 570 beziehungsweise 700 km beim Maxi. Das Auto ist mit quasimonovalentem Motorkonzept ausgerüstet. Das heißt, der Motor ist auf den Betrieb mit Erdgas optimiert und kann, falls der Brennstoff bis zur nächsten Erdgastankstelle nicht mehr ausreicht, auch mit Benzin weiter- betrieben werden.
Für den Doblò stellte Fiat den ersten Turbomotor der Marke zur Verfügung, der auch das besonders emissionsarme Erdgas verarbeiten kann. Die Reichweite beträgt bis zu 765 km, wenn die Benzin- und Erdgasreserven ganz aufgebraucht werden. Der Treibstoff wird auch beim Fiat Doblò an Bord des Transporters in Unterflurtanks gespeichert. Durch diese Bauweise bleibt die Ladefläche uneingeschränkt nutzbar. Angeboten wird der Doblò Cargo Natural Power mit kurzem Radstand von 2755 mm und langem Radstand von 3105 mm. Zur Verfügung stehen die Karosserievarianten Kombi und Kastenwagen.
In den Opel Combo ecoFlex Kasten mit 1.6-Liter-CNG-Erdgasmotor passen durch die Ausstattung mit zwei Schiebetüren Korpusmöbel mit 60-cm-Standardmaß. Die Ladefläche ist 1,79 Meter lang und hat mit zwei Schiebetüren eine Breite von 1,45 Metern.
Der Kleinsttransporter Fiat Fiorino kann in der bivalenten Modellvariante wahlweise mit Benzin oder Erdgas (CNG) betrieben werden. Durch den zusätzlichen Gasbehälter an Bord erhöht sich die Gesamtreichweite des als »Van of the Year 2009« ausgezeichneten Kleinsttransporters auf rund 960 km zwischen zwei Tankstopps. Der Fiorino ist das insgesamt dritte Modell von Fiat Professional, das Erdgas tanken kann.
Trotz Mehrverbrauch günstiger
Ein kleiner Nachteil von Erdgas soll nicht verschwiegen werden: Wegen des geringeren Brennwertes muss mit einem Mehrverbrauch von etwa 20 Prozent gegenüber dem Benzinbetrieb gerechnet werden. Trotzdem kann sich bei den derzeitigen Kraftstoffpreisen unter Berücksichtigung aller Kosten eine Autogasanlage sogar gegenüber einem gleich starken Diesel rechnen.
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