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Unsichtbare Gefahr

Maschinen & Anlagen
Unsichtbare Gefahr

Ungetrocknete Druckluft bringt Wasser ins Leitungsnetz und in die Maschinen. Das führt zu Korrosion, Funktionsausfällen, Verunreinigungen und Problemen beim Spritzlackieren. Abhilfe schafft ein Kältetrockner. Doch die wenigsten Tischler und Schreiner setzen ihn ein.

Jeder hat sie und jeder braucht sie. Druckluft gehört zur Schreinerei, wie das Holz und der Leim. Denn egal ob Kantenanleimmaschine, Hobelautomat oder Bearbeitungszentrum – alle arbeiten mit Druckluft. Bei der Wahl einer geeigneten Druckluftanlage gilt dem Kompressor das große Augenmerk. Man macht sich Gedanken, etwa über die Dimensionierung des Speichers, über eine praktikable Leitungsführung und eine geeignete Kondensatabscheidung. An die Aufbereitung der Druckluft denkt kaum jemand. Druckluft, egal wie erzeugt, ist zunächst zu feucht und damit auf die Dauer nicht bekömmlich für Maschinen und Leitungsnetz.

Wird atmosphärische Luft komprimiert, steigt mit dem Partialdruck der als Dampf enthaltenen Luftfeuchte auch die Taupunkttemperatur an. Der Wasserdampf kann je nach Druck und Sättigung bereits bei Raumtemperatur kondensieren. Kältetrockner kühlen die Luft unter den Taupunkt ab und transportieren das niedergeschlagene Wasser nach draußen. »Ein Kältetrockner verhindert, dass in den Rohrleitungen und den Maschinen Kondensat ausfällt und vermeidet so Korrosion, Funktionsausfälle und Verunreinigungen, etwa beim Lackieren«, erklärt Erwin Ruppelt, von Kaeser Kompressoren. Und im Kleingedruckten von Maschinenherstellern findet sich oft auch der Hinweis, dass getrocknete Druckluft vorausgesetzt wird. Andernfalls können Garantieansprüche erlöschen.
Drei Grad für gute Schreinerluft
Wer in hochwertige Maschinen investiert, der sollte deshalb an der Druckluftaufbereitung nicht sparen. Für relativ schlankes Geld ist ein Kältetrockner zu haben. Früher als extra Element aktiv zu planen, gehören diese inzwischen oft zur Grundausstattung des Kompressors.
Für Druckluft gibt es Kälte- oder Absorptionstrockner. »Für Schreinereien werden jedoch ausschließlich Kältetrockner eingesetzt, da eine Trocknung der Luft mit einem Drucktaupunkt von drei Grad Celsius ausreicht«, erklärt Norman Reinick von Planet-Air. Das Abkühlen der Luft erfolgt dabei wie beim Kühlschrank in einem geschlossenen Kältemittelkreislauf. Hierfür empfiehlt Rupplet einen Wärmetauscher, der seine Abwärme in die soeben getrocknete Luft wieder einbringt und so etwa 50 Prozent Energie spart. Weiterhin rät er zu einem Kältetrockner der – ähnlich wie ein Kühlschrank – ständig in Betrieb ist, sich aber automatisch je nach Druckluftverbrauch an- und ausschaltet.
Leichter leben mit guter Luft
Der Kältetrockner erfordert wenig Wartungsaufwand. Einmal im Jahr sollte der Betreiber ihn auf Dichtheit überprüfen und den Kondensatableiter checken. Darüber hinaus gehören zur guten Luft in der Tischlerei und Schreinerei ebenso die Filterelemente, die Wartungseinheit, die automatische Kondensatabscheidung und möglichst auch ein Öl-Wasser-Trennsystem dazu.
Kolbenverdichter stellen im Handwerk die gängige und sinnvolle Technik dar. Die Ölschmierung der Kolben bringt jedoch auch etwas Öl in die Druckluft ein, das sich später in dem vom Kältetrockner abgeleiteten Kondensat wiederfindet. Dieses ist als Abfall zu entsorgen. Eine Ableitung in die Kanalisation ist nur dann erlaubt, wenn das Kondensat zuvor mit einem geeigneten Öl-Wasser-Trenngerät gereinigt wird. Bei der Wahl eines Kältetrockners empfiehlt es sich deshalb, auf einen integrierten Öl-Wasser-Abscheider zu achten. So ausgestattet, bleibt viel Luft für ein langes Leben.

Kondenswasser in der Druckluft

Ach so!

Wird atmosphärische Luft komprimiert, steigt mit dem Partialdruck der als Dampf enthaltenen Luftfeuchte auch die Taupunkttemperatur an. Kühlt die Druckluft unter ihren neuen Drucktaupunkt ab, kondensiert die Feuchtigkeit.
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