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Hobeln reicht wohl doch nicht

Maschinen & Anlagen
Hobeln reicht wohl doch nicht

Die modernen Anlagen und Werkzeuge haben den Holzschliff im Fensterbau weitgehend verdrängt. Inzwischen sind jedoch Fenster mit sichtbarer Holzoberfläche in Möbelqualität gefragt. Hierfür hat Martin eine Lösung entwickelt.

Was bisher als gut galt, kann plötzlich den Anforderungen des Marktes nicht mehr genügen. Diese Erfahrung müssen jetzt einige Holzfensterhersteller mit ihren Oberflächen machen. Werkzeug- und Maschinentechnik hatten sich soweit verbessert, dass die Hersteller mit den im Zuge der Energieeinsparverordnung ausgetauschten Anlagen den Holzschliff aufgeben konnten. Parallel zu dieser Entwicklung hat der Marktanteil der Holzalufenster zugelegt. Weil die Aluschale für den Witterungs- und Sonnenschutz sorgt, ist ein pigmentierter Anstrich nicht mehr erforderlich. Damit ließ sich auf einmal die Innenseite des Fensterflügels als erkennbares Holz belassen. Diese Oberfläche muss sich jedoch an Möbeln, Türen oder Parkett messen lassen. Ohne Holzschliff geht das nicht, weil sich das Hobel- und Fräsergebnis mit dem Verstumpfen der Werkzeuge allmählich verschlechtert. Auch ungleichmäßige Jahresringe und große Härteunterschiede zwischen Früh- und Spätholz beeinträchtigen die Oberflächengüte.

Kappt die Fasern
Martin hat dies erkannt und empfiehlt, auf den Sichtflächen die Holzfasern mit seinem »Quality-Finishing«-Verfahren geometrisch definiert, quer zu kappen und dabei nur etwa 1/10 mm Material abzutragen. Querschleifbänder ebnen und homogenisieren die Flächen und kappen die losen Holzfasern, die sich sonst beim Beizen oder Lackieren aufstellten. Der Lackzwischenschliff entfällt.
Erübrigt den Zwischenschliff
Ende November 2014 stellte Martin in seinem Werk in Ottobeuren, Allgäu, die eigens dafür entwickelte Schleifmaschine Q-Fin vor. Sie schleift profilierte, aber noch nicht zu Rahmen verleimte Fensterkanteln. Über 30 Fensterbauer aus ganz Deutschland sowie dem benachbarten Ausland nutzten die Gelegenheit, die Maschine im Betrieb unter die Lupe zu nehmen.
Passt sich jedem Profil an
Die Durchlaufmaschine sieht ähnlich aus wie ein Kehlautomat und lässt sich individuell mit Aggregaten bestücken. Die Vorführmaschine war folgendermaßen bestückt: Schleifbürste rechts, Schleifbürste links, Querbandaggregat oben, Schleifbürste oben, Querbandaggregat unten, Schleifbürste unten. Das Werkstück durchläuft die Maschine auf einer eng eingeteilten Rollenbahn. Die seitliche Führung übernimmt links eine weitere senkrechte Rollenbahn. Rechts und oben befinden sich ebenfalls Rollenbahnen, die sich über CNC-Achsen an den jeweiligen Profilquerschnitt anpassen, auch an Glasleisten oder Fenstersprossen. Die vier Schleifbürstenwalzen versäubern die profilierten Seitenflächen des Fensterholzes sowie die Rundungen an den Sichtflächen. Die Querschleifaggregate setzen über eine Streckensteuerung ein und aus, damit sie zu den Werkstückenden hin nicht zu viel Material abtragen. Über einen Touchscreen lassen sich alle Einstellungen schnell und präzise erledigen. Der Bediener wählt ein hinterlegtes Profil aus oder gibt die Höhe und Breite des Profils vor. Weiterhin wählt er den Vorschub und die Drehzahl. Die Maschine lässt sich auch verketten und online ansteuern. –GM

Steckbrief

Martin ist auf Tischlereimaschinen spezialisiert. Vor einem Jahr hat der Hersteller mit der Entwicklung eines neuartigen Lackiertisches das Thema Oberfläche in sein Portfolio aufgenommen.
Otto Martin Maschinenbau GmbH & Co. KG87724 Ottobeuren, Tel.: (08332) 911-0 Fax: -180, www.martin.info
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