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Das Herz schlägt links

Maschinen & Anlagen Wissenswertes über die Formatkreissäge
Das Herz schlägt links

Formatkreissägen haben oft einen CNC-Parallelanschlag und manuelle Anschlagklappen. Altendorf stattet die F 45 ganz individuell aus, regt jedoch an, einmal über die umgekehrte Automatisierung nachzudenken. Paul Weber zeigt, wie gut es sich links sägen lässt.

Paul Weber, Altendorf

Mit einem Schwenkwagen habe ich die weiße Rohformatplatte aus dem Lager geholt und sie auf den Querschlitten der F 45 gelegt. Diese Maschine steht bei Altendorf im Vorführraum. Neben dem Touchscreen der Maschine habe ich den von Hand skizzierten Aufteilplan für die Platte festgeklemmt. Zunächst steht ein Kopfschnitt an. Das Kopfende soll zurück ins Lager gehen, während die restliche Platte in vier Streifen und die Streifen wiederum in kürzere Stücke aufzuteilen sind.
Für den Kopfschnitt gebe ich das Maß in den Touchscreen ein: Die Streifenlänge plus ein Zentimeter Zugabe. Die Klappe am Winkelanschlag fährt auf Position. Den Schlitten ziehe ich zurück bis die Platte vor dem Sägeblatt liegt, schiebe die Platte nach vorne gegen den Winkelanschlag und nach links gegen die Klappe und führe den Schnitt aus. Das Kopfende nehme ich hinten vom Maschinentisch auf und lege es auf den Wagen für den Rücktransport ins Lager. Für den Besäumschnitt drehe ich die restliche Platte um 90° und gebe das Maß für die Anschlagklappe ein: Plattenbreite minus ein Zentimeter. Den Besäumschnitt führe ich aus und ziehe den Doppelrollwagen zurück.
Die meisten Tischler und Schreiner würden sich jetzt zum Parallelanschlag begeben ihn von Hand oder per CNC-Achse auf die Streifenbreite einstellen, die Platte gegen den Parallelanschlag schieben und sich dann vor die Maschine zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag stellen. In dieser unbequemen Position können sie nämlich einerseits mit ausgestreckter Hand den Doppelrollwagen bewegen und andererseits, wenn das Schnittende naht, den Streifen nach vorne schieben bis er das Sägeblatt nicht mehr berührt.
Aus Ergonomie- und Sicherheitsgründen will ich mich nicht über den Doppelrollwagen beugen und mich auch nicht rechts vor die Maschine stellen. Außerdem ist die Arbeit am Parallelanschlag schwieriger, weil man dort bei kleinen Werkstücken mit der Hand recht nah ans Sägeblatt kommt und Späne und Staub leicht zu Maßabweichungen führen können.
Also bleibe ich links stehen, drücke auf Inkrementalmaß und gebe die Schnittbreite ein. Die CNC-Anschlagklappe bewegt sich darauf hin um die Schnittbreite plus der Breite des Sägeschnitts nach rechts und nimmt die große Platte mit. Noch einmal drücke ich die Platte gegen den Winkelanschlag und die Klappe, bevor ich den Streifen abtrenne. Bei den letzten beiden Streifen ist die Anlagestrecke am Winkelanschlag zu kurz, um einen Parallelschnitt sicherzustellen. Auch jetzt muss ich den Parallelanschlag nicht zwangsmäßig nutzen, sondern hänge am Doppelrollwagen eine zweite Anschlagklappe ein. Sie fixiert das Werkstück vorne, siehe Bild oben rechts. Das Queraufteilen der Längsstreifen erfolgt nach demselben Muster wie das Streifenschneiden.
Bei der F 45 lässt sich je nach Kundenwunsch fast alles automatisieren. Bei knappem Budget lohnt sich daher die Überlegung, doch zumindest die Anschlagklappe mit einer CNC-Achse zu versehen.

Kontakt

Wilhelm Altendorf GmbH & Co. KG, 32429 Minden Tel.: (0571) 9550-0, Fax: -111, www.altendorf.com
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