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»Das Bündel stimmt«

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»Das Bündel stimmt«

Jürgen Widmaier setzt auf Materialvielfalt und hat dafür ein passendes Sägeblatt gefunden. Er nennt ein ganzes Bündel an Eigenschaften, die seine Schreinerei einfordert. Ganz oben stehen die Prozesssicherheit, aber auch die Schnittqualität und die Kosten.

Gummi, Alu, Kunststoff oder Holz und komplexe, ganzheitliche Lösungen, etwa Displays für Ladeneinrichtungen, die mit Druckluft, Strom und Licht arbeiten. Der Tüftler Jürgen Widmaier hat seine 20-Mann-Schreinerei, nach der Übernahme und nach einem durch den 9/11-bedingten Wegfall eines Großkunden, sehr breit aufgestellt. Mit pfiffigen Produktideen und ausgeklügelten Systemlösungen ist es Jürgen Widmaier gelungen, die Schreinerei wieder auf die Erfolgsspur zu setzen. Weitere Standbeine sind Zulieferteile für Industrie und Handwerkskunden sowie Möbelbau und das Objektgeschäft. Die Kernkompetenz ist die Offenheit für schwierige und oft auch gewerksfremde Materialien und komplizierte Verarbeitungsaufgaben. Damit das gut funktioniert, setzt sich Jürgen Widmaier mit den Fertigungsprozessen auseinander. Er hat die Einflussfaktoren auf die Produktqualität und die Produktivität im Blick, aber auch die Risiken, die den Erfolg gefährden könnten.

Von diesem Bewusstsein hat er sich auch vor sechs Jahren leiten lassen, als er an der Plattensäge auf das damals neue Sägeblatt »RazorCut« von Leitz umgestellt hatte. Die Stärken eines Diamantsägeblatts gleichen das Risiko eines Totalschadens, möglicherweise durch einen Stein im Plattenmaterial einen Totalschaden zu erleiden, nicht aus – davon ist er überzeugt. Beim Vergleich geht es ihm vor allem um Produktionssicherheit, aber natürlich auch um Schnittqualität, Produktivität und um Kosten. Auch Flexibilität im Sinne einer großen mit nur einem Blatt zu bewältigenden Materialvielfalt ist ihm wichtig. Er möchte möglichst nur ein Haupt- und ein Vorritzsägeblatt auf der Plattensäge einsetzen, das spart Werkzeug- und Rüstkosten. Für andere Verwendungen, etwa Paketschnitte oder Kratzschnitte zum Einpassen von Werkstücken auf der Formatkreissäge, hat er keinen Bedarf. Bis 2010 hatte er Hartmetallsägeblätter mit einer Flach-Trapez-Zahnfolge eingesetzt. Dann stellte Horst Schurkus von Leitz das RazorCut mit einer Zahnfolge aus zwei verschiedenen Trapezen vor. Anders als bei einem Flachzahn entstehen keine scharfen Kerben, die zu feinen Oberflächenrissen führen könnten. Bei dem für den Einzel- oder Paketzuschnitt konzipierten RazorCut kombiniert Leitz schwingungsdämpfende Maßnahmen, wie Laserornamente und unregelmäßige Zahnabstände mit hochwertigen Schneidstoffen – in diesem Fall Ultrafeinkornhartmetall. Letzteres bewirkt eine scharfe Schneide. Die Maßnahmen senken den Lärm um bis zu sieben Dezibel und verbessern die Schnittflächen: Nicht zu bekantende und damit auch nicht zu fügende Schmalflächen bedürfen damit keiner Nacharbeit mehr. Hiervon hat sich Jürgen Widmaier überzeugen lassen.
Alle Kosten im Blick
Anhand der Preise für die Anschaffung und das Schärfen sowie der Voraussagen für Standwege und die Anzahl der Schleifzyklen konnte Jürgen Widmaier die zu erwartenden Werkzeugkosten pro Schnittmeter ermitteln und mit anderen Angeboten sowie dem aktuell eingesetzten Sägeblatt vergleichen. Diese Überschlagsrechnung sprach für das RazorCut. Also wagte der Schreiner den Test.
Der Materialmix bei Widmaier beansprucht die Sägeblätter höher als bei einem normalen Innenausbauer: melaminbeschichtete Spanplatte 65 Prozent, MDF 20 und Multiplex zehn Prozent. Der Rest verteilt sich unter anderem auf Gummi, Vollkernplatten, Mineralwerkstoffe, PE oder PA. Der Maschinenführer Thomas Bäuerle freut sich, dass er seinen kompletten Materialmix mit nur einem Sägeblatt bewältigen kann. Er hat durch Nachfragen und teilweiseauch durch Probieren für alle Materialien und Plattendicken die optimale Kombination aus Vorschubgeschwindigkeit und Drehzahl ermittelt. So schneidet er Gummi mit 4370 min-1 und 130 m/min oder 25 mm dickes PE mit 2690 min-1 und 17 m/min. Regelmäßig wertet er die Protokolle der Holzma-Säge aus und nennt Standwege zwischen 2,5 und 2,7 km sowie zehn bis zwölf manchmal sogar 14 Schleifzyklen pro Sägeblatt.
Hervorragende Schnitte
Thomas Bäuerle und Jürgen Widmaier wollen RazorCut nicht mehr missen und sind sich einig: »Das Bündel an Eigenschaften rund um RazorCut stimmt. Es sägt hervorragend sauber und angenehm leise, hat lange Standwege und spart Kosten.«

Steckbrief

Anwender: Widmaier Innenausbau Möbelwerkstätte Jürgen Widmaier e. K. www.widmaier.eu
Sägeblatt: Leitz GmbH & Co. KG www.leitz.org

dds-Redakteur Georg Molinski fand in Jürgen Widmaier einen kreativen Tüftler mit beachtlichem Programm. Im Nu stellte Thomas Bäuerle an der Säge die Materialcollage (Bild rechts) zusammen und nannte aus dem Effeff alle Schnittparameter.
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