Immer wieder sind Eichenholzschränke mit aufwendigen Kapitellen zu fertigen, siehe Bild oben. Früher fertigte sie die Schreinerei Torsten Schmidt in Pößneck (www.schreinerei-torsten-schmidt.de) bei Jena aus vielen Einzelteilen auf Tischlereimaschinen. Nachdem die Schreinerei letztes Jahr die erste CNC, die 5-Achs-Maschine »Pro Master 7125« von Holz-Her, angeschafft hatte, fuhren vier Mitarbeiter zum CNC-Lehrgang bei Holz-Her in Nürtingen bei Stuttgart. Ihr Chef gab ihnen ein Muster der Kapitelle mit. Doch der Lehrgangsleiter hielt die Fertigung dieses Teils auf der CNC im Rahmen des Lehrgangs für zu aufwendig.
Nachdem der Geselle Michael Büttner bei der tagtäglichen Arbeit mehr Erfahrungen an der Maschine gesammelt hatte, machte er sich zu Hause am Wochenende daran, mit NC-Hops 7, dem Programmiersystem der CNC, ein Programm zu schreiben, das dieses Werkstück in einer Aufspannung aus dem Vollen fräst. Hilfreich war die Möglichkeit, die Programmausführung zu simulieren. Wie im CAD zeichnete er zunächst die Kontur der Draufsicht und der Seitenansicht. Sie bestehen aus Geraden und Bogensegmenten. NC-Hops erlaubt es, die Bearbeitungsebenen entsprechend zu wechseln.
Mit einem Schaftfräser fräste er zunächst das Gros des Materials ab, sodass dann nur noch die Feinarbeiten wie das Fräsen der Profile und der beiden Hohlkehlen zu programmieren waren. Einen überlangen Schaftfräser und einen Fräser für die Hohlkehle musste er zunächst definieren und in die Werkzeugdatenbank einpflegen, damit NC-Hops das Fräsprogramm generieren konnte. Die Simulation auf dem Bildschirm verlief glatt. Die Auflagefläche der Kapitelle war für das Spannen mit Vakuum zu klein. Also baute Michael Büttner eine Spannvorrichtung, auf die sich das Werkstück aufschrauben lässt. Außerdem bestellte er die beiden Fräser. Jetzt fertigt die Schreinerei diese Kapitelle effizient auf der 5-Achs-CNC. –GM
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